25.10.2024
Gewaltsamer Vorfall an der Freien Universität Berlin: Sechsstelliger Schaden und Verletzte nach Eindringen in Präsidiumsgebäude

Nahost-Konflikt und die Freie Universität Berlin: Sechsstelliger Schaden nach gewaltsamem Eindringen

Der Vorfall an der Freien Universität (FU) Berlin vor einer Woche, bei dem Vermummte in das Präsidiumsgebäude eindrangen, hat einen erheblichen Sachschaden verursacht. Wie ein Sprecher der Universität erklärte, wird die Schadenssumme auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt. Die „Zeit“ berichtete am 25. Oktober 2024 über die vorläufige Schadenshöhe. Genauere Informationen zur Höhe des Schadens und zu den an der Aktion beteiligten Personen liegen derzeit noch nicht vor. Auch ob es sich bei den Eindringlingen um Studierende der FU handelt, ist bislang ungeklärt.

Am Donnerstag der Vorwoche drangen die Vermummten in das Präsidiumsgebäude ein. Dabei beschädigten sie Mobiliar und elektronische Geräte und brachten Möbel aus dem Gebäude. An der Fassade des historischen Gebäudes, der ehemaligen Alliierten-Kommandantur, hinterließen sie Parolen und das Symbol der Hamas. Wie der Tagesspiegel und der Stern online berichteten, nahm die Polizei mehrere Personen fest, während weitere flüchten konnten. Die Universität schätzt die Anzahl der beteiligten Vermummten auf etwa 40.

Die FU bat Mitarbeiter, die während des Vorfalls im Gebäude waren, um detaillierte Erfahrungsberichte. Wie die Universität am Mittwoch mitteilte, zieht sich eine übereinstimmende Bewertung durch alle Aussagen: Der Vorfall wurde nicht als versuchte Besetzung, sondern als gewaltsamer Angriff wahrgenommen. Wie die Süddeutsche Zeitung am 23. Oktober 2024 berichtete, schilderten FU-Beschäftigte, dass sie eingeschüchtert, bedroht und körperlich angegriffen wurden. Ein Sprecher der FU ergänzte, dass einige Beschäftigte aufgrund des Vorfalls ihre Aufgaben weiterhin nicht wahrnehmen können. Die Polizei konnte auf Anfrage zunächst keine weiteren Informationen liefern.

Der Vorfall steht im Kontext der anhaltenden Proteste im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Wie rbb24 berichtete, kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu pro-palästinensischen Demonstrationen an der FU. Bereits im Mai dieses Jahres hatten Aktivisten ein Protestcamp auf dem Campus errichtet, was zu einer vorübergehenden Einstellung des Lehrbetriebs führte. Auch im Dezember kam es zu einer Hörsaalbesetzung.

Die Reaktionen auf den Vorfall reichen von Empörung bis hin zu Forderungen nach einer konsequenten Verfolgung der Täter. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verurteilte die Aktion scharf und dankte der Polizei für ihr schnelles Eingreifen. Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) verurteilte die Gewaltbereitschaft der Täter und betonte, dass solche Aktionen nicht toleriert werden. Auch die Grünen im Abgeordnetenhaus verurteilten die Gewalt.

Der Vorfall wirft Fragen nach der Sicherheit an der Universität und dem Umgang mit Protesten auf. Die FU bekräftigte ihr Engagement für den Dialog, betonte aber gleichzeitig die Notwendigkeit, die Sicherheit der Mitarbeiter und Studierenden zu gewährleisten.

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