Obwohl Löhne gestiegen und die Inflation gesunken ist, haben viele Menschen in Deutschland weiterhin mit den Wohnkosten zu kämpfen. Eine aktuelle Umfrage der ING-Bank, über die die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/01/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten) berichtet, zeigt, dass jeder Fünfte (22 Prozent) die Bezahlung von Miete oder Immobilienkrediten als „schwierig“ oder „sehr schwierig“ empfindet. Zwar ist dies ein Rückgang um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Höchstwert seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2013 erreicht wurde, die Belastung bleibt jedoch weiterhin erheblich.
Mieter:innen sind besonders stark betroffen. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gab an, Schwierigkeiten mit der Mietzahlung zu haben. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil bei Immobilieneigentümer:innen mit Hypothekenkrediten lediglich bei 12 Prozent. Laut Sebastian Franke, dem Studienautor der ING, spiegelt dieser Unterschied die niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland wider, die mit knapp 48 Prozent unter dem EU-Durchschnitt liegt. Die Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/wirtschaft/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten-zr-93442985.html) zitiert Franke mit den Worten: „Hier zeigt sich, dass Deutschland ein Mieterland ist.“
Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass die Gründe für das Mieten hauptsächlich finanzieller Natur sind. 52 Prozent der Mieter:innen gaben an, sich den Kauf einer Immobilie nicht leisten zu können. Weitere 7 Prozent könnten sich zwar einen Kauf leisten, jedoch nicht in der gewünschten Lage. Nur ein geringerer Teil der Befragten mietet aus Überzeugung, zum Beispiel aufgrund der Flexibilität und des einfacheren Umzugs (12 Prozent) oder weil sie nicht für Reparaturen aufkommen möchten (10 Prozent). Gleichzeitig gaben rund 40 Prozent der Befragten an, ihre Miete „einfach“ oder „sehr einfach“ bezahlen zu können.
Die Sorgen hinsichtlich der Wohnkosten gehen über die eigene Generation hinaus. Über 80 Prozent der befragten Eltern äußerten Bedenken, dass Wohnraum für ihre Kinder in Zukunft nicht bezahlbar oder verfügbar sein könnte. Der ING-Ökonom Franke erwartet zwar laut dpa (https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/dpa/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten/4630210/) einen weiteren Rückgang der Wohnkostenbelastung im Jahr 2025 aufgrund steigender Löhne. Er betonte jedoch, dass dies „eher ein Durchatmen als ein Grund zur Entwarnung“ sei.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/01/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten
- https://www.fr.de/wirtschaft/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten-zr-93442985.html
- https://www.hna.de/wirtschaft/umfrage-gut-jeder-fuenfte-kaempft-mit-wohnkosten-zr-93442985.html