Die Diskussionen um den zukünftigen Standort der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) Berlin konzentrieren sich weiterhin auf das ehemalige Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße. Kultursenator Joe Chialo (CDU) bekräftigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), wie die ZEIT am 24. Dezember 2024 berichtete, seinen Wunsch, die ZLB dort anzusiedeln. Er wolle diese "wunderbare Idee" nicht aufgeben, so Chialo. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer Tishman Speyer, geführt durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH, seien noch nicht abgeschlossen. Solange diese liefen, sehe er weiterhin Chancen für eine Realisierung, insbesondere angesichts der knappen Haushaltslage, die kreative Lösungen erfordere. Chialo verwies außerdem auf den breiten Wunsch der Berliner Bevölkerung, die ZLB im Stadtzentrum unterzubringen.
Demgegenüber äußerte Finanzsenator Stefan Evers (CDU) laut einem rbb-Bericht vom 26. November 2024 Skepsis hinsichtlich der Finanzierung. Für 2025 seien keine Mittel vorgesehen, und die kommenden Haushalte müssten unter dem Druck eines Konsolidierungsvolumens von zwei Milliarden Euro aufgestellt werden.
Wie DieBrandenburger News am 28. November 2024 berichteten, protestierten ZLB-Mitarbeiter im geschlossenen Lafayette-Gebäude gegen die Sparmaßnahmen im Kulturhaushalt. Sie öffneten die Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit und boten Workshops und Lesungen an. Eine Sprecherin der Bibliothek betonte laut DieBrandenburger News, dass gerade in Zeiten knapper Kassen nicht an der Kultur gespart werden dürfe. Chialo hatte die Idee des Umzugs ins Lafayette-Gebäude nach der Schließung der Galeries Lafayette im Sommer lanciert.
Die ZLB selbst setzt sich aktiv für den Standort Friedrichstraße ein und hat eine Unterschriftenaktion gestartet, wie auf ihrer Webseite zu sehen ist. Dort werden die Vorteile des Gebäudes – großzügige Flächen, gute Verkehrsanbindung und die Möglichkeit einer schnelleren und kostengünstigeren Umsetzung im Vergleich zu einem Neubau – hervorgehoben. Die ZLB unterstreicht die Notwendigkeit einer zentralen Bibliothek, da die beiden bestehenden Standorte, die Amerika-Gedenkbibliothek und die Berliner Stadtbibliothek, überlastet und anfällig für Störungen seien. Die Planungen für einen Neubau am Blücherplatz seien festgefahren. Auf der Webseite werden auch prominente Unterstützer des Projekts genannt.
Auch die taz berichtete über die anhaltende Standortdebatte. Ein Artikel vom 16. Juli 2024 thematisiert den Wunsch der Berliner Bibliotheksszene und des Kultursenators nach einem Umzug ins Lafayette-Gebäude. Ein Kommentar vom 1. Juni 2024 kritisiert Chialos Festhalten an dieser Idee als Zeitverschwendung.
Der Tagesspiegel berichtete am 24. Juli 2024 über die Schließung des Luxuskaufhauses Galeries Lafayette im Gebäude Q207 an der Friedrichstraße. Die ZLB sucht seit Jahren nach einem neuen Standort, da die bisherigen Gebäude sanierungsbedürftig sind.
Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-12/24/chialo-haelt-an-lafayette-idee-fuer-zlb-fest - https://www.tagesspiegel.de/berlin/umzug-in-friedrichstrasse-chialo-halt-an-lafayette-idee-fur-zlb-fest-12926344.html - https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/protest-gegen-kultur-sparhammer-zlb-mitarbeiter-wollen-ehemalige-galeries-lafayette-an-friedrichstrasse-besetzen-li.2275440 - https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/berlin-finanzsenator-evers-zlb-umzug-galeries-lafayette-Absage.html - https://www.diebrandenburger.de/kultur/mitarbeiter-der-zlb-planen-aktionstag-gegen-kuerzungen-in-der-berliner-kultur-2971184 - https://www.zlb.de/q207/ - https://taz.de/Amerika-Gedenkbibliothek/!t5684631/ - https://www.tagesspiegel.de/archiv/ - https://www.zlb.de/unterschreiben/