Der Vorstand der kontrovers diskutierten Klimaschutzstiftung Mecklenburg-Vorpommern hat sein Amt niedergelegt. Werner Kuhn und Katja Enderlein reichten ihre Rücktrittsgesuche bei der Landesregierung ein, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Dieser Schritt ermöglicht eine Neuaufstellung der Stiftung, deren Zukunft lange Zeit ungewiss war. Die Rücktritte sollen laut einem Online-Bericht der "Zeit" vom 16.12.2024 bei der Landesregierung eingegangen sein. Die Stiftung stand im Zentrum der Kritik, da sie mit russischen Geldern finanziert wurde. Vorherige Versuche, die Stiftung aufzulösen, scheiterten. Nun soll sie vom Land Mecklenburg-Vorpommern an die Zivilgesellschaft übergeben werden. Auch der Nordkurier berichtete am 16.12.2024 über den Rücktritt und die geplante Übergabe an die Zivilgesellschaft.
Die Klimaschutzstiftung MV wurde Anfang 2021 ins Leben gerufen, um Klima- und Naturschutzprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und an den Ostseeküsten der angrenzenden Länder zu fördern. Ein Großteil der Finanzierung stammte jedoch von Gazprom bzw. der Nord Stream 2 AG. Dies führte zu Kritik und dem Vorwurf, die Stiftung diene hauptsächlich der Unterstützung der Fertigstellung der Nord Stream 2-Pipeline und der Umgehung von US-Sanktionen. Im Februar 2022, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Auflösung der Stiftung an. Dieser Prozess erwies sich jedoch als kompliziert, unter anderem aufgrund von Fragen hinsichtlich einer möglichen Schenkungssteuerforderung des Landes an die Stiftung. Wie der NDR am 07.03.2023 berichtete, hatte der damalige Vorstandsvorsitzende Erwin Sellering seinen Rücktritt bereits im Mai 2022 angekündigt, unter der Voraussetzung, dass Wirtschaftsprüfer ihn und den Vorstand von jeglichem Fehlverhalten freisprechen. Sellering betonte stets die Rechtmäßigkeit des Handelns der Stiftung und verwies auf das beträchtliche Vermögen, das für die Förderung von Klimaschutzprojekten zur Verfügung stehe.
Der Rücktritt des Vorstands bietet nun die Chance, die Stiftung neu auszurichten. Die Übergabe an die Zivilgesellschaft soll für mehr Transparenz und Unabhängigkeit sorgen. Es bleibt abzuwarten, wie die Zivilgesellschaft die Stiftung weiterführen und welche konkreten Klima- und Naturschutzprojekte umgesetzt werden. Sowohl die Borkener Zeitung als auch der Stern berichteten am 16.12.2024 online über den Rücktritt und die Pläne für einen Neustart der Stiftung, einschließlich der geplanten Übertragung an die Zivilgesellschaft.
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