Die Zukunft des politischen Büros der Hamas ist Gegenstand internationaler Diskussionen und Spannungen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 19. November 2024 berichtete, haben die Vereinigten Staaten die Türkei davor gewarnt, der Hamas die Eröffnung eines politischen Büros zu gestatten. Auslöser dieser Warnung waren israelische Berichte, wonach die Hamas-Führung plane, ihr politisches Büro von Doha, Katar, in die Türkei zu verlegen. Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Matthew Miller, betonte, dass es mit der Hamas „kein business as usual mehr geben kann“. Er fügte hinzu, dass die Führer einer Terrororganisation „nirgendwo komfortabel wohnen sollten“, ohne die Berichte explizit zu bestätigen oder zu dementieren.
Die Türkei dementiert die Berichte über eine Verlegung des Hamas-Büros nach Istanbul. Das türkische Außenministerium erklärte laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau (FR) vom 18. November 2024, die Behauptung entspreche nicht der Wahrheit. Die FR berichtet weiter, dass die Türkei als sicherer Hafen für Hamas-Funktionäre gilt und Präsident Erdogan in der Vergangenheit bereits Funktionäre der Organisation empfangen hat.
Die Times of Israel, zitiert von der FR und Mena-Watch, berichtete unter Berufung auf einen arabischen Diplomaten, dass viele Hamas-Führer sich bereits in die Türkei begeben hätten, nachdem Katar ihre Ausweisung angekündigt hatte. Der Diplomat erklärte demnach, die Hamas-Führung verbringe im Ausland bereits einen Großteil ihrer Zeit in der Türkei, wenn sie nicht in Katar tage.
Mena-Watch berichtet am 19. November 2024, dass Katar die Hamas-Führer Ende Oktober aufgefordert hatte, das Land zu verlassen. Dies geschah, nachdem Katar seine Vermittlungsbemühungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas eingestellt hatte. Laut einem Sprecher des katarischen Außenministeriums sei die Entscheidung nicht endgültig und hänge von der Bereitschaft beider Seiten ab, den Konflikt zu beenden.
Die Aufnahme von Hamas-Führern in der Türkei birgt erhebliche politische Risiken für die türkische Regierung. Wie die FR berichtet, riskiert Ankara damit einen Konflikt mit dem Westen, insbesondere den USA. Präsident Biden hatte erklärt, dass keines seiner Verbündeten Hamas-Funktionäre aufnehmen dürfe. Auch eine Verschlechterung der Beziehungen zu Israel ist wahrscheinlich. Erdogan hatte Israel wiederholt scharf kritisiert und mit einem Einmarsch gedroht, wie die FR berichtet.
Die Tagesschau berichtete am 9. Oktober 2023 über die zurückhaltende Reaktion der Türkei auf die Hamas-Angriffe auf Israel. Präsident Erdogan verurteilte die Hamas nicht, sondern forderte die Verwirklichung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Laut BR24 vom 4. August 2024 hat die Bundesregierung alle Deutschen im Libanon aufgerufen, das Land wegen der drohenden Eskalation zu verlassen.
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