In Rösrath (Nordrhein-Westfalen) griff ein 58-jähriger Mann eine Polizistin mit einem Beil an und verletzte sie dabei am Kopf, an Armen und Beinen. Die Beamtin ist derzeit nicht dienstfähig und wird im Krankenhaus behandelt. Wie die "Zeit" berichtet, war der als hilfsbedürftig und psychisch auffällig bekannte Mann zuvor aus einem Rettungswagen geflohen, nachdem die Rettungskräfte die Polizei um Unterstützung gebeten hatten. Bei der darauffolgenden Suche kam es zu dem Angriff. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und befindet sich unter polizeilicher Aufsicht in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses.
Gewalt gegen Polizeibeamte ist leider kein Einzelfall. Das Polizeipräsidium Aalen spricht von einer besorgniserregenden Zunahme der Gewaltbereitschaft gegenüber Einsatzkräften. Im Jahr 2023 wurden in deren Zuständigkeitsbereich 985 Polizisten Opfer von Straftaten, 179 davon erlitten Verletzungen. Vergleichbare Zahlen meldet auch das Polizeipräsidium Heilbronn. Auch im Fall von Rösrath spielte laut Polizei eine psychische Auffälligkeit eine Rolle. In anderen Fällen sind häufig Drogen oder Alkohol im Spiel. Die Polizei versucht, sich durch regelmäßiges Einsatztraining auf solche Situationen vorzubereiten.
Ähnliche Vorfälle verdeutlichen die Gefahren für Polizisten im Einsatz: In Vellberg bedrohte ein Mann zunächst eine Autofahrerin mit einem Messer und griff anschließend die Polizei mit einem Beil und einer Heckenschere an. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, um den Angreifer zu überwältigen. In Heilbronn biss ein Mann, der mit einem Messer hantierte, einer Polizistin ins Bein.
In Demmin kam es im Rahmen eines Streits zwischen drei Personen zu einem Beil-Angriff. Eine Frau schlug mit einem Beil auf einen 39-jährigen Mann ein, während ein weiterer Mann ihn mit einer Schreckschusswaffe bedrohte. Alle Beteiligten standen unter Alkoholeinfluss und waren polizeibekannt. Die Polizei nahm die beiden Angreifer fest.