19.10.2024
Zverevs Olympia-Aus in Paris: Ein Rückschlag für den deutschen Tennis-Sport

Tennis: Zverevs Traum vom Olympia-Gold endet in Paris

Alexander Zverev hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine herbe Enttäuschung erlebt. Der 27-jährige Tennisspieler, der vor drei Jahren in Tokio das olympische Gold im Einzel gewonnen hatte, schied im Viertelfinale gegen den Italiener Lorenzo Musetti aus. Mit einem Ergebnis von 5:7, 5:7 musste Zverev in einer hochdramatischen Partie in der sengenden Hitze von Paris die Segel streichen.

Nach dem Spiel war Zverev sichtlich erschöpft und enttäuscht. Er winkte noch einmal in die Zuschauermenge, bevor er das Stadion mit gesenktem Kopf verließ. „Ich hatte in meiner Karriere schon enttäuschendere Niederlagen, aber die Olympischen Spiele sind etwas Besonderes, da sie nur alle vier Jahre stattfinden“, erklärte Zverev in einem Interview nach dem Spiel. Der Verlust seiner Medaillenchance traf ihn besonders hart, da er sich große Hoffnungen auf eine Wiederholung seines Erfolgs aus Tokio gemacht hatte.

Körperliche Probleme und Müdigkeit

Im Anschluss an die Partie gestand Zverev, dass er während des gesamten Turniers mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Ich wurde in den Spielen sehr schnell müde und benötigte längere Pausen“, so der Hamburger. Laut Zverev fühlte er sich nach dem ersten Satz gegen Musetti „schrecklich“ und kündigte an, in seiner Wahlheimat Monaco Blutuntersuchungen durchführen zu lassen, um die Ursachen seiner Müdigkeit abzuklären.

Obwohl Zverev an Diabetes leidet, glaubt er nicht, dass seine aktuelle Müdigkeit damit zusammenhängt. „Wenn es mit meiner Erkrankung zu tun hätte, wäre ich langsamer und hätte keine Lust auf Sport. Ich sehe die Bälle, die auf mich zukommen, und kann nichts mehr tun“, erklärte Zverev weiter. Diese gesundheitlichen Probleme haben ihn bereits in der Vergangenheit bei wichtigen Turnieren eingeschränkt, zuletzt bei den Wimbledon Championships, wo ihn eine Knieverletzung beim Erreichen des Achtelfinals stark beeinträchtigte.

Das Aus für den Deutschen Tennis Bund

Mit dem Ausscheiden von Zverev hat der Deutsche Tennis Bund sein Minimalziel verfehlt, eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen. Zverevs zweite Möglichkeit auf Edelmetall, im Mixed-Wettbewerb mit Laura Siegemund, endete bereits in der ersten Runde. Zudem schied Angelique Kerber, die ehemalige Nummer Eins der Welt, in ihrem letzten Karriere-Match im Viertelfinale aus.

Rückblick auf die Erfolge in Tokio

Im Kontrast zu den aktuellen Schwierigkeiten steht Zverevs beeindruckende Leistung bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. Dort stieg er wie ein Phönix aus der Asche und zeigte eine beeindruckende Dominanz auf dem Platz. Er besiegte unter anderem den serbischen Tennisstar Novak Djokovic auf dem Weg zum Gold. Am 1. August 2021 sicherte er sich den ersten olympischen Goldmedaille für einen deutschen Tennisprofi im Einzel.

Die Herausforderungen in Paris

Das Viertelfinale gegen Musetti fand zu einer ungünstigen Zeit für Zverev statt. Die Organisatoren hatten das Match am späten Mittag angesetzt, obwohl Zverev sein vorheriges Spiel erst am vorhergehenden Abend beendet hatte. Diese kurze Pause zwischen den Matches könnte für den deutschen Spieler einen Nachteil dargestellt haben, auch wenn er dies nicht als entscheidend erachtete. Von Beginn an hatte Zverev Schwierigkeiten, in das Spiel zu finden. Er gab sein erstes Aufschlagspiel ab und geriet schnell in Rückstand.

Im ersten Satz schaffte Zverev es zwar, sich einmal zurückzukämpfen, doch die Unkonzentriertheit und einige vermeidbare Fehler führten dazu, dass er den ersten Satz nach 62 Minuten abgeben musste. Musetti, der als einer der vielversprechendsten jungen Talente im Tennis gilt, stellte Zverev vor große Herausforderungen, indem er mit faszinierenden Stopps und präzisen Rückhandschlägen spielte.

Ein enttäuschendes Ende

Im zweiten Satz erhoffte sich Zverev eine Wende, doch trotz besserer Laune und dem Bemühen, sich zu fokussieren, fand er nicht zu seinem gewohnten Spiel. Musetti zeigte eine beeindruckende Leistung und konnte die Kontrolle über das Spiel behaupten. Zverevs Frustration über die frühe Ansetzung des Matches und die körperlichen Beschwerden führten dazu, dass er nicht die Leistung abrufen konnte, die für einen Olympiasieger erwartet wird.

Schließlich verwandelte Musetti nach 2:04 Stunden seinen ersten Matchball und beendete damit Zverevs Traum von einer weiteren olympischen Medaille. Das Aus für Zverev und den Deutschen Tennis Bund stellt einen Rückschlag für den deutschen Tennis-Sport dar, der auf eine bessere Leistung bei den Spielen gehofft hatte.

Fazit

Alexander Zverevs Ausscheiden aus den Olympischen Spielen in Paris ist nicht nur für ihn persönlich eine Enttäuschung, sondern auch für die deutschen Tennisfans, die auf eine Wiederholung seines Erfolgs aus Tokio gehofft hatten. Die gesundheitlichen Probleme, die ihn plagen, werfen Fragen auf und werden in den kommenden Wochen sicherlich im Fokus stehen, während Zverev versucht, sich von diesem Rückschlag zu erholen und seine Karriere fortzusetzen.

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