19.10.2024
Gaza-Konflikt: Entdeckung der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen

Gaza-Krieg: US-Regierung: Sechs tote Geiseln im Gazastreifen geborgen

Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Dies wurde am frühen Morgen über den offiziellen Telegram-Kanal des Militärs bekannt gegeben. Zuvor hatte die Armee lediglich den Fund mehrerer Leichen gemeldet, ohne weitere Details zu nennen. Nach stundenlanger Identitätsprüfung der Leichen herrscht nun Gewissheit über das Schicksal der Geiseln.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich auf der Plattform X und teilte mit: "Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden." Die Leichen wurden in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des Gazastreifens entdeckt und anschließend nach Israel überführt.

Die sechs Opfer waren am 7. Oktober des vergangenen Jahres während eines Terrorübergriffs der Hamas als Geiseln genommen worden. Laut dem Armeesprecher Daniel Hagari wurden sie offenbar kurz vor ihrer Entdeckung von den Entführern brutal ermordet. Unter den Opfern befinden sich vier Männer: Hersh Goldberg-Polin (23), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27) und Ori Danino (25), sowie zwei Frauen: Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24). Mindestens fünf der sechs Geiseln wurden während des Nova-Musikfestivals in der Negev-Wüste entführt, das in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen stattfand.

Insgesamt wurden an diesem Tag mehr als 250 Menschen aus Israel von Terroristen der Hamas und anderer Gruppen in das abgeriegelte Küstengebiet verschleppt. Während einer einwöchigen Waffenruhe Ende November ließ die Hamas 105 Geiseln frei, während Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entließ. Es gab auch Fälle, in denen Geiseln von der israelischen Armee befreit werden konnten, jedoch oft mit erheblichen Verlusten unter der palästinensischen Zivilbevölkerung. Die genaue Anzahl der in Gaza verbliebenen Geiseln und deren Überlebensstatus sind derzeit unbekannt.

Erfolgsaussichten der Gespräche in Kairo unklar

Die Möglichkeit einer weiteren Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung von Entführten bleibt ungewiss. Seit einiger Zeit führen die USA, Ägypten und Katar in Kairo Vermittlungsgespräche über ein Abkommen, das sowohl eine Waffenruhe im Gazastreifen als auch die Freilassung von Geiseln vorsieht. Diese Gespräche sind jedoch ins Stocken geraten, da Israel und die Hamas direkte Verhandlungen mit der jeweils anderen Seite ablehnen.

Ein zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen ist die Dauer der Stationierung israelischer Truppen am Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten. Das israelische Sicherheitskabinett hat kürzlich beschlossen, die Kontrolle über diesen Korridor aufrechtzuerhalten.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, und die humanitären Bedingungen sind weiterhin besorgniserregend. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen aufmerksam, während die Gespräche über eine mögliche Deeskalation und die Rückkehr zu einem stabileren Zustand im Nahen Osten fortgesetzt werden.

Die Tragödie um die Geiseln und die anhaltenden Konflikte im Gazastreifen werfen Fragen über die Sicherheit und das Wohlergehen der Zivilbevölkerung auf, die unter den Folgen des Krieges leidet. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob es Fortschritte in den Verhandlungen geben wird und ob eine Lösung für die humanitäre Krise gefunden werden kann.

Die Berichterstattung über diese Ereignisse wird weiterhin von verschiedenen Medien verfolgt, um die Öffentlichkeit über die Entwicklungen im Gazastreifen und die Auswirkungen auf die betroffenen Familien zu informieren.

Quellen: dpa, SZ.de, Tagesschau.de, Rhein-Zeitung

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