19.10.2024
Handball: Die Herausforderung der deutschen Frauenmannschaft bei Olympia

Handball: Die Besserung kommt zu spät

Die Leistung der deutschen Handballerinnen bei den Olympischen Spielen hat in den letzten Wochen für viel Gesprächsstoff gesorgt. Nach einer enttäuschenden Auftaktniederlage gegen Südkorea, bei der die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch die Erwartungen nicht erfüllen konnte, war die Hoffnung auf eine schnelle Besserung groß. Doch auch im zweiten Spiel gegen Schweden blieb das Team hinter den eigenen Ansprüchen zurück und steht nun vor einem vorzeitigen Aus.

Die Ausgangslage

Nach der ersten Niederlage war der Druck auf die deutschen Handballerinnen enorm. Die Analyse des Spiels gegen Südkorea sollte dazu beitragen, die Fehler zu identifizieren und zu beheben. Die Spielerinnen und der Trainer waren sich einig, dass eine deutliche Leistungssteigerung nötig war, um die verbleibenden Chancen auf das Weiterkommen in der Gruppe A zu wahren. Doch die Partie gegen Schweden offenbarte erneut die Schwächen der Mannschaft.

Das Spiel gegen Schweden

Im Duell mit den Schwedinnen, die zu den stärksten Teams im internationalen Handball zählen, ging das deutsche Team mit der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis in die Begegnung. Doch die Realität sah anders aus: Trotz eines engagierten Auftritts musste die DHB-Auswahl eine weitere Niederlage hinnehmen. Das Endergebnis von 28:31 (12:19) zeigt deutlich, dass die Probleme im Spielaufbau und in der Abwehr nicht behoben werden konnten.

Spielverlauf und Schlüsselaktionen

Die erste Halbzeit verlief für die deutschen Handballerinnen alles andere als erfreulich. Während die Schwedinnen ihre Chancen nahezu optimal nutzten und eine Trefferquote von fast 90 Prozent erzielten, blieben die deutschen Spielerinnen ineffizient und scheiterten häufig an der starken Torhüterin Johanna Bundsen. Diese Diskrepanz in der Chancenverwertung führte dazu, dass die Schweden sich frühzeitig absetzen konnten.

In der zweiten Halbzeit versuchte Gaugisch, die Situation durch taktische Anpassungen zu verbessern. Er setzte auf ein Sieben-gegen-Sechs, um die offensive Durchschlagskraft zu erhöhen. Diese Maßnahme führte zwar zu einer leichten Aufholjagd, doch die Hypothek aus der ersten Halbzeit war zu groß, um das Spiel noch zu drehen. Die Enttäuschung war den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben, als sie die Halle verließen.

Die Reaktionen nach dem Spiel

Die Reaktionen nach der Niederlage fielen unterschiedlich aus. Spielerinnen wie Julia Maidhof und Emily Bölk versuchten, das Positive hervorzuheben und gaben an, dass sie bis zum Schluss gekämpft hätten. Dennoch war die allgemeine Stimmung geprägt von Enttäuschung und Frustration, insbesondere bei Kreisläuferin Julia Behnke, die das Gefühl hatte, dass die Mannschaft nicht das Potenzial abrufen konnte, das in ihr steckt.

Die Perspektive im Turnier

Mit nun 0:4 Punkten in der Gruppe A steht die DHB-Auswahl gewaltig unter Druck. Das nächste Spiel gegen Slowenien wird entscheidend sein. Eine Niederlage würde das vorzeitige Ausscheiden bedeuten, während ein Sieg die Möglichkeit auf ein Weiterkommen offenhalten würde. Die weiteren Gegner in der Gruppe, Dänemark und Norwegen, werden ebenfalls eine große Herausforderung darstellen, sodass die deutschen Handballerinnen in den kommenden Tagen alle Kräfte mobilisieren müssen.

Fazit

Die bisherigen Spiele der deutschen Handballerinnen bei Olympia haben gezeigt, dass es an der Zeit ist, die eigenen Stärken besser auszuspielen und die Schwächen zu minimieren. Die Hoffnung auf eine Wende im Turnier ist trotz der bisherigen Rückschläge nicht verloren, doch die Zeit drängt. Die kommenden Spiele müssen genutzt werden, um die Fehler abzulegen und das volle Potenzial abzurufen. Nur so kann das Team noch eine Chance auf den Einzug ins Viertelfinale wahren.

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