An der Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Hessen fand am Donnerstag ein Festakt statt, um an die deutsche Teilung und die Wiedervereinigung im Jahr 1990 zu erinnern. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, nahmen an der Veranstaltung kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit unter anderem der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Thüringens noch amtierender Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) teil.

Ramelow würdigte in seiner Ansprache die enge Zusammenarbeit mit Hessen und nannte als Beispiel die jahrzehntelange Kooperation der Bergleute im Werra-Revier. Der ehemalige US-Beobachtungsstützpunkt Point Alpha bei Geisa sei für ihn immer auch ein Symbol der Hoffnung gewesen, so Ramelow. An diesem Brennpunkt des Kalten Krieges sei es nie zu einem heißen Krieg gekommen. Zugleich müsse man 35 Jahre nach der Wende angesichts des Krieges in der Ukraine feststellen, dass es noch keine tragfähige gesamteuropäische Friedensordnung gebe, sagte Ramelow laut MDR Thüringen.

Der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte, der Tag der Deutschen Einheit sei ein Tag der Freude, aber auch der Mahnung. Für die dauerhafte Verteidigung der Freiheit nach innen und außen brauche es mutige Menschen, so wie damals zur Zeit der Wende in der DDR, sagte Bouffier laut MDR Thüringen.

Point Alpha war bis 1989 ein wichtiger Beobachtungsstützpunkt der US-Army an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Er lag inmitten des sogenannten Fulda Gap, wo im Ernstfall ein Angriff der Truppen des Warschauer Paktes befürchtet wurde. Das US-Camp ist heute Teil der Gedenkstätte Point Alpha, zu der auch das Museum "Haus auf der Grenze" gehört.

Die Feierlichkeiten zum 34. Jahrestag der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurden am Donnerstag mit einem Festgottesdienst fortgesetzt. Die Predigt hielt der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr.

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