19.10.2024
Zweiter Warnstreik bei Lübecker Süßwarenherstellern

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten der Süßwarenunternehmen Niederegger, Carstens Lübecker Marzipan und Schwartauer Werke zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Dieser soll 48 Stunden dauern und am Montag mit der Frühschicht beginnen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Wie die Zeit berichtet, ist um 9:00 Uhr eine zentrale Kundgebung für alle drei Betriebe am Gewerkschaftshaus in Lübeck geplant. Im Anschluss soll es eine Demonstration durch die Innenstadt geben. Laut Angaben der Gewerkschaft beschäftigen die drei Unternehmen zusammen rund 1.800 Mitarbeiter in der Region.

Bereits Mitte August hatten die Beschäftigten für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Marmeladen- und Marzipanunternehmen bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten 9,9 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 360 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen 190 Euro mehr bekommen. Laut NGG bieten die Arbeitgeber bislang bei einer Tariflaufzeit von 28 Monaten zwei Gehaltserhöhungen von 3,1 beziehungsweise 2,6 Prozent an. "Für die dritte Verhandlung am 23. Oktober 2024 erwarten wir keine Blockade, sondern ein verbessertes Angebot", sagte NGG-Geschäftsführer Dirk Himmelmann.

Dieser Warnstreik ist Teil eines bundesweiten Tarifkonflikts in der Lebensmittelindustrie. Die Gewerkschaft NGG fordert für die rund 580.000 Beschäftigten der Branche einen deutlichen Lohnzuwachs, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen. Die Arbeitgeberseite argumentiert hingegen mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage und zeigt sich bisher nur zu geringen Zugeständnissen bereit.

Der Streik bei den drei Süßwarenherstellern in Lübeck könnte Auswirkungen auf die Produktion und Belieferung des Handels haben. Es ist nicht auszuschließen, dass es in den kommenden Tagen zu Engpässen bei Marmeladen und Marzipanprodukten kommt. Die Unternehmen haben bereits angekündigt, die Produktion so gut wie möglich aufrechtzuerhalten, jedoch seien Einschränkungen aufgrund des Streiks nicht zu vermeiden.

Die Tarifverhandlungen werden am 23. Oktober fortgesetzt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Arbeitgeberseite dann auf die Forderungen der Gewerkschaft einlässt oder ob es zu weiteren Streiks in der Lebensmittelindustrie kommt.

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