Der Jahresanfang motiviert viele zum Aufräumen. Der Erfolg hängt jedoch nicht nur von Disziplin ab, sondern auch vom persönlichen Verhältnis zu Besitztümern. Manche sammeln leidenschaftlich, andere bevorzugen Minimalismus und regelmäßiges Ausmisten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 07.01.2025 berichtete, ist "Decluttering" in den sozialen Medien ein Trend. Influencerinnen präsentieren Aufräumtipps und -wettbewerbe, und selbst "Micro Decluttering" wird als eine Art Seelenreinigung inszeniert.
Die Realität sieht oft anders aus. Sich von Dingen zu trennen, fällt vielen schwer. Emotionale Bindungen, Erinnerungen und der ursprüngliche Wert der Gegenstände spielen eine Rolle. Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf Ordnung können zu familiären Konflikten führen, zum Beispiel wenn ein Sammler mit einem Minimalisten zusammenlebt.
Die FAZ illustriert diesen Konflikt am Beispiel von "Sammler" und "Declutter-Mama". Während der eine alles aufbewahrt, von Erinnerungsstücken über vermeintlich nützliche Werkzeuge bis hin zu Büchern, möchte die andere den Haushalt von Überflüssigem befreien und für mehr Übersicht sorgen. Diese Konstellation verdeutlicht die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prioritäten in Bezug auf Ordnung.
Youtube-Videos wie "DECLUTTER VLOG / Kleiderschrank ausmisten, sortieren & aufräumen motivation / Mama Frisur 💪" von Patricia Kraft zeigen die Popularität von "Decluttering" und dessen Integration in den Alltag. Auch Videos wie "Declutter with me! 👗 Kleidung, Schuhe & Taschen ausmisten VLOG" von Sustylery greifen diesen Trend auf und bieten praktische Anleitungen.
Der Trend zu Minimalismus und Ausmisten ist nicht nur ein Social-Media-Phänomen. Er reflektiert ein gesellschaftliches Bedürfnis nach Vereinfachung und Fokussierung auf das Wesentliche. In einer konsumorientierten Welt suchen viele nach Strategien, um sich von Materiellem zu lösen und Raum für Wichtigeres zu schaffen. Dies kann, wie im Video "Warum Ordnung glücklich macht - Die Aufräumexpertin" des Hessischen Rundfunks thematisiert, zu mehr Wohlbefinden führen.
Den Konflikt zwischen Sammelleidenschaft und dem Wunsch nach einem ordentlichen Zuhause kann man nicht pauschal lösen. Es gilt, einen Kompromiss zu finden, der alle Bedürfnisse berücksichtigt. Kommunikation und Verständnis sind wichtig. Der Sammler könnte einen eigenen Bereich für seine Sammlung bekommen, während im Rest des Hauses die Decluttering-Prinzipien gelten. Wichtig ist, dass beide Seiten aufeinander zugehen und eine gemeinsame Lösung finden.
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