19.10.2024
Abriss der Kaikante in Flensburg: Ein neuer Anfang nach der Sturmflut

Nach Jahrhundertflut: Abrissarbeiten der abgesackten Kaikante beginnen

In Flensburg haben die Abrissarbeiten an der Kaikante begonnen, die im November 2023 durch eine schwere Sturmflut stark beschädigt wurde. Die Kaikante, die sich über eine Länge von etwa 130 Metern erstreckt, ist in den letzten Monaten um rund einen halben Meter abgesackt. Diese Entwicklung wurde als eine der schwerwiegenden Folgen des Jahrhunderthochwassers identifiziert, das die Region im Oktober 2023 heimgesucht hatte.

Das Bauwerk, das eigentlich als eine Art Brücke fungiert, besteht aus mehreren Pfählen, auf denen eine Betonplatte liegt. Laut Heiko Ewen, dem Geschäftsführer des Technischen Betriebszentrums (TBZ), sind mehrere der Pfähle stark einsturzgefährdet. Dies hat die Stadtverwaltung dazu veranlasst, die Abrissarbeiten so schnell wie möglich zu starten, um die Sicherheit der Umgebung zu gewährleisten.

Komplexe Abrissarbeiten

Die Abrissarbeiten sind komplex und sollen bis Anfang Oktober 2024 abgeschlossen sein. Ulrich Klus von der ausführenden Firma hat betont, dass die Arbeiten rechtzeitig vor Beginn der neuen Sturmflutsaison abgeschlossen sein müssen. Die Spundwand, die einige Meter hinter der Kaikante liegt, wird mit Wasserbausteinen gesichert, um weitere Schäden zu vermeiden.

Die Kaikante ist nicht nur ein wichtiger Teil der Hafeninfrastruktur, sondern auch ein beliebter Ort für Flensburger und Touristen. Die Flaniermeile, die normalerweise von vielen historischen Schiffen frequentiert wird, ist derzeit durch Bauzäune abgesperrt, was zu Unmut unter den Anwohnern und Besuchern führt. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, dass der Parkplatz und die Promenade für mehrere Jahre gesperrt bleiben werden, bis eine neue Kaikante und Promenade fertiggestellt sind.

Finanzielle Aspekte und zukünftige Pläne

Die Kosten für den Abriss und den anschließenden Neubau der Kaikante werden auf bis zu 15 Millionen Euro geschätzt. Allein die Kosten für den Abriss der maroden Anlage belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Die Stadtverwaltung plant, die Spundwand im Rahmen der Wiederherstellung ebenfalls zu sanieren, um zukünftige Schäden zu vermeiden.

Die Entscheidung, die Kaikante abzureißen und neu zu bauen, wurde getroffen, da eine Reparatur nicht möglich ist. Dies bedeutet, dass die gesamte Infrastruktur an dieser Stelle neu gestaltet werden muss, was zusätzliche Zeit und Ressourcen erfordert. Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, dass sie eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten wird, um sicherzustellen, dass die Arbeiten effizient und zügig durchgeführt werden.

Auswirkungen auf die Anwohner und den Tourismus

Die Bauarbeiten haben nicht nur Auswirkungen auf die Infrastruktur, sondern auch auf das tägliche Leben der Anwohner. Der Radweg an der Schiffbrücke, der häufig von Radfahrern und Fußgängern genutzt wird, ist bis voraussichtlich zum 11. Oktober 2024 gesperrt. Radfahrer werden auf die gegenüberliegende Straßenseite geleitet, wo ein gegenläufiger Radweg eingerichtet wird. Diese Umleitung betrifft auch Spaziergänger, die die Promenade normalerweise nutzen.

Die Stadt Flensburg hat sich bemüht, die Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Tourismus so gering wie möglich zu halten. Dennoch wird erwartet, dass die Sperrungen und Baustellen die Besucherzahlen in der Region beeinträchtigen werden, insbesondere während der touristischen Hauptsaison. Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, dass sie alternative Freizeitangebote und Veranstaltungen fördern wird, um die Attraktivität der Stadt während der Bauzeit aufrechtzuerhalten.

Fazit

Die Abrissarbeiten an der Kaikante in Flensburg sind ein notwendiger Schritt zur Wiederherstellung der Sicherheit und Funktionalität der Hafeninfrastruktur. Während die Arbeiten voranschreiten, wird die Stadt weiterhin eng mit den Anwohnern und der Öffentlichkeit kommunizieren, um über den Fortschritt und die zukünftigen Pläne zu informieren. Die Stadtverwaltung ist zuversichtlich, dass die neuen Bauprojekte nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch zur Attraktivität des Hafens und der Stadt Flensburg beitragen werden.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Auswirkungen der Jahrhundertflut zu bewältigen und die notwendigen Schritte zur Wiederherstellung der Kaikante einzuleiten. Die Stadt Flensburg steht vor der Herausforderung, die Infrastruktur zu reparieren und gleichzeitig die Bedürfnisse der Anwohner und Besucher zu berücksichtigen.

Die Stadtverwaltung wird weiterhin über den Fortschritt der Abrissarbeiten und die Pläne für den Neubau informieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen auf den Tourismus und das tägliche Leben der Anwohner zu minimieren.

Quellen: Zeit Online, Tageblatt, SHZ.

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