19.10.2024
Viola Harden und die Tuba: Eine außergewöhnliche Karriere in der klassischen Musik

Viola Harden über ihr Instrument: die Tuba

Viola Harden ist eine herausragende Tubistin, die seit 1982 bei den Symphonikern Hamburg spielt. In einer von Männern dominierten Branche ist sie eine von nur zwei Frauen, die in deutschen Profiorchestern die Tuba spielen. Ihr Weg zur Tuba begann bereits in ihrer Jugend, und sie hat seitdem eine bemerkenswerte Karriere aufgebaut, die sowohl Solo- als auch Orchestermusik umfasst.

Frühe Anfänge und Entdeckung der Tuba

Viola Harden wurde 1964 in Hamburg geboren. Schon früh entwickelte sie eine Leidenschaft für Musik, die sie dazu brachte, verschiedene Instrumente auszuprobieren. Mit elf Jahren entdeckte sie schließlich die Tuba für sich. Ihr erster Lehrer, Ronald Pisarkiewicz, spielte eine entscheidende Rolle in ihrer musikalischen Ausbildung. Später setzte sie ihre Studien an der Hamburger Musikhochschule bei Dieter Cichewicz fort und erhielt wertvolle Einblicke bei John Fletcher in London. Diese Lehrer prägten ihre Technik und ihr Verständnis für das Instrument.

Aufstieg zur Professionalität

Im Alter von 15 Jahren begann Viola, eigenes Geld zu verdienen, indem sie in verschiedenen Ensembles spielte. Ihre Teilnahme am Bundesjugendorchester von 1979 bis 1982 stellte einen wichtigen Schritt in ihrer Karriere dar. Bei einem „Jugend musiziert“-Wettbewerb im Jahr 1979 wurde sie als Solistin für ein Konzert der Hamburger Symphoniker ausgewählt, was schließlich zu ihrer Festanstellung im Orchester führte. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Tuba noch nicht die Anerkennung hatte, die sie heute genießt.

Die Tuba: Ein oft missverstandenes Instrument

Die Tuba wird häufig als Instrument der Volksmusik wahrgenommen, das auf festlichen Anlässen und in Blaskapellen zum Einsatz kommt. Viola Harden hingegen sieht die Tuba als ein vielseitiges Instrument, das in vielen Musikrichtungen eine bedeutende Rolle spielt. Sie beschreibt den Klang der Tuba als warm und einladend, was es ihr ermöglicht, mit anderen Musikern auf eine ganz besondere Weise zu kommunizieren. „Die Laute der Tuba umarmt und verbindet alle Musiker eines Orchesters“, erklärt sie.

Die Herausforderungen als Tubistin

Obwohl Viola Harden nie diskriminiert wurde, ist sie sich der Herausforderungen bewusst, die Frauen in der klassischen Musik begegnen. Die Tuba ist historisch ein von Männern dominiertes Instrument, und es gibt immer noch Vorurteile, die es zu überwinden gilt. In ihren mehr als vier Jahrzehnten im Beruf hat sie jedoch ein starkes Netzwerk von Unterstützern aufgebaut und ist stolz darauf, als Vorbild für junge Musikerinnen zu fungieren.

Künstlerische Leistungen und Auftritte

Viola Harden hat nicht nur mit den Symphonikern Hamburg, sondern auch mit anderen renommierten Orchestern, wie den Bremer Philharmonikern und den Hofer Symphonikern, aufgetreten. Ihre Leistungen als Solistin und Kammermusikerin haben dazu beigetragen, das Repertoire für die Tuba zu erweitern und das Instrument in einem neuen Licht zu präsentieren. Sie hat an verschiedenen Einspielungen mitgewirkt und trägt zu einer wachsenden Anerkennung der Tuba in der klassischen Musikszene bei.

Die Zukunft der Tuba

Viola Harden ist optimistisch, was die Zukunft der Tuba betrifft. Sie glaubt, dass das Instrument immer mehr Beachtung finden wird, insbesondere in der zeitgenössischen Musik. Die Tuba hat das Potenzial, in vielen musikalischen Genres präsent zu sein, und Harden hat sich der Aufgabe verschrieben, das Bewusstsein dafür zu schärfen. Sie engagiert sich auch in der Ausbildung junger Musiker und fördert das Interesse an der Tuba durch Workshops und Meisterklassen.

Fazit

Viola Harden ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Hingabe dazu führen können, die Grenzen eines Instruments zu erweitern. Ihre Liebe zur Tuba und ihr Engagement für die Musik inspirieren nicht nur ihre Kollegen, sondern auch die nächste Generation von Musikern. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz trägt sie dazu bei, das Bild der Tuba zu verändern und deren Bedeutung in der klassischen Musik zu stärken.

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