19.10.2024
Thüringer FDP nach Wahldebakel: Kemmerich mahnt zu Analyse statt Schuldzuweisungen

Nach der herben Niederlage der FDP bei der Landtagswahl in Thüringen am 1. September, bei der die Partei mit 1,1 Prozent der Stimmen den Wiedereinzug in das Parlament verfehlte, hat sich der Landesvorsitzende Thomas Kemmerich auf einem Landesparteitag in Ilmenau zu Wort gemeldet. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, mahnte Kemmerich die Partei dazu, nach vorne zu schauen, anstatt nach Schuldigen zu suchen. "Schuldige zu suchen, bringt keinen weiter", wird Kemmerich von der dpa zitiert. "Nur damit aufzuhören, Fehler gefunden zu haben, bringt auch nicht weiter." Vielmehr sei es nun an der Zeit, die Gründe für das schlechte Ergebnis zu analysieren und die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Kemmerich räumte ein, dass die FDP bei der Landtagswahl die Wähler nicht erreicht habe. Er betonte jedoch, dass die Wahlkampagne der Thüringer Liberalen gut gewesen sei. Seiner Meinung nach hätten die Themen Krieg und Frieden sowie gesellschaftliche Debatten, wie beispielsweise zum Gendern, die Wähler stärker beschäftigt. Zudem habe die FDP als Marke unter dem Schatten der Ampelregierung im Bund gelitten, so Kemmerich.

Als einen weiteren Grund für das schlechte Abschneiden der FDP führte Kemmerich an, dass bis kurz vor dem Wahltermin noch Wahlumfragen veröffentlicht wurden, in denen die FDP nicht mehr messbar gewesen sei. Dies habe potenzielle FDP-Wähler zum taktischen Wählen anderer Parteien veranlasst, so Kemmerich. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von einer "Kampagne" einer Nichtregierungsorganisation gegen die FDP.

Trotz der herben Niederlage und der Kritik am Wahlausgang, will Kemmerich die Verantwortung nicht abgeben und kündigte an, sich auf dem Parteitag erneut als Landesvorsitzender zu bewerben. Es gibt allerdings auch Gegenkandidaten, die um den Vorsitz der FDP Thüringen kämpfen.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/19/kemmerich-thueringer-fdp-muss-jetzt-nach-vorn-schauen

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