19.10.2024
Abschied von RTL-Ikonen: Kloeppel und von der Groeben verabschieden sich nach 32 Jahren

Fernsehen: RTL-Nachrichtenduo Kloeppel und von der Groeben gehen

Am 23. August 2024 verabschiedeten sich Peter Kloeppel (65) und Ulrike von der Groeben (67) nach über 32 Jahren gemeinsamer Moderation von den Abendnachrichten „RTL Aktuell“. Der Kölner Privatsender RTL stellte für diesen besonderen Anlass eine zusätzliche halbe Stunde Sendezeit zur Verfügung, um den beiden Journalisten gebührend zu danken.

Die letzte Sendung begann wie gewohnt um 18:45 Uhr, doch die Emotionen stiegen schnell an, als Kloeppel und von der Groeben während der Sendung auf ihre gemeinsamen Jahre zurückblickten. RTL-People-Expertin Frauke Ludowig stellte die Frage, die viele Zuschauer beschäftigte: Ob es auch im echten Leben eine besondere Beziehung zwischen den beiden Moderatoren gibt. Beide verneinten dies und betonten, dass ihre Verbindung auf der gemeinsamen Leidenschaft für die Nachrichten basiere.

Zu den Überraschungen des Abends gehörten Glückwünsche von Weggefährten, Kollegen und sogar Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich per Videoeinspieler meldete. Der bekannte Moderator Günther Jauch bot den beiden das „Du“ an, was die herzliche Atmosphäre unterstrich. Kloeppel und von der Groeben erhielten zudem eine Urkunde, die sie als das am längsten amtierende Nachrichtenduo im Guinness Buch der Rekorde auszeichnete.

Die beiden Moderatoren sind seit den 1990er Jahren aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Kloeppel, der 1992 als Chefmoderator von „RTL Aktuell“ begann, und von der Groeben, die seit 1989 die Sportnachrichten präsentierte, haben zahlreiche Generationen von Zuschauern begleitet. Ihre Moderation war geprägt von einem lockeren Stil, der in der Anfangszeit des Privatfernsehens neu war.

Der Abschied war emotional, und Kloeppel stellte während der Sendung die Frage, ob es ein guter oder ein schlechter Tag sei. Von der Groeben antwortete: „Unentschieden, viele Gefühle, die sich heute bei uns abspielen.“ Kloeppel fügte hinzu: „Aber wir kommen hier durch, ich weiß es.“ Am Ende der Sendung richteten sie sich mit Dankesworten an die Zuschauer: „Es war uns eine Ehre, eine Verpflichtung und immer auch eine Freude, für Sie da zu sein und Sie zu informieren“, sagte von der Groeben, während Kloeppel hinzufügte: „Ohne Sie wäre all das hier nicht möglich. Deshalb verneigen wir uns in Dankbarkeit vor Ihnen.“

Bereits Monate zuvor war bekannt geworden, dass die beiden Journalisten ihre Karriere bei RTL beenden würden. Die Nachfolge für „RTL Aktuell“ wird von Roberta Bieling und Christopher Wittich übernommen, während Anna Fleischhauer und Andreas von Thien den Sportbereich betreuen. RTL hat sich entschieden, die Positionen mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen und keine externen Kandidaten zu suchen.

Kloeppel und von der Groeben haben in ihrer Zeit bei RTL zahlreiche Meilensteine gesetzt. Kloeppel wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis. Er moderierte bedeutende Ereignisse wie die Live-Berichterstattung über die Anschläge vom 11. September 2001 und das erste TV-Kanzlerkandidatenduell in Deutschland. Von der Groeben hingegen ist bekannt für ihr Interview mit Christoph Daum nach dessen Kokain-Affäre, was ihr große Anerkennung einbrachte.

Die beiden Moderatoren haben über 4.580 Sendungen gemeinsam moderiert, was einen Weltrekord darstellt. Ihre letzte Sendung war nicht nur ein Abschied, sondern auch eine Feier ihrer gemeinsamen Karriere und der vielen Erinnerungen, die sie mit ihren Zuschauern geteilt haben.

In den kommenden Wochen werden Kloeppel und von der Groeben ihre Freizeit genießen. Kloeppel plant, zunächst Urlaub zu machen, während von der Groeben sich auf neue Herausforderungen außerhalb des Fernsehens konzentrieren möchte. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form die beiden Moderatoren in Zukunft in der Medienlandschaft präsent sein werden.

Die Ära von Kloeppel und von der Groeben bei RTL wird als eine der prägendsten in der Geschichte des deutschen Fernsehens angesehen. Ihr Abschied markiert das Ende einer Zeit, die von journalistischer Integrität und einem besonderen Bezug zu den Zuschauern geprägt war.

Quellen: dpa, Zeit Online, Rheinische Post, Saarbrücker Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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