Der starke Zugewinn der AfD bei der Bundestagswahl Ende Februar 2025, mit gut 20 Prozent der Stimmen (wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab), sorgt für Besorgnis in der Tourismusbranche. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) warnt vor den möglichen Auswirkungen des Wahlergebnisses auf das Image Deutschlands im Ausland. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, erklärte DTV-Präsident Reinhard Meyer, dass die politischen Entwicklungen in Deutschland im Ausland genau beobachtet würden. "Weltoffenheit ist das Herzstück unserer Branche", so Meyer laut dpa. Besonders im Hinblick auf die zeitgleich stattfindende Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin, mit tausenden Fachbesuchern aus aller Welt, sieht der DTV die Notwendigkeit, ein klares Zeichen zu setzen.
Meyer betonte laut dpa, dass die Attraktivität Deutschlands als Reiseland ohne internationale Gäste und Fachkräfte nicht aufrechterhalten werden könne. Wie die Süddeutsche Zeitung weiter ausführt, sei der Tourismus in Deutschland in hohem Maße auf internationale Gäste angewiesen. Zusätzlich seien ausländische Arbeitskräfte in Zeiten des Fachkräftemangels unverzichtbar. Meyer forderte daher eine klare Botschaft: "Deutschland ist ein offenes und gastfreundliches Land, in dem sich Menschen aus aller Welt willkommen fühlen." Die AfD wurde von Meyer dabei nicht explizit genannt.
Auch die Ostsee-Zeitung berichtet über die Sorgen der Tourismusbranche, insbesondere auf der Insel Rügen, wo die AfD stärkste Kraft wurde. Die Zeitung zitiert Tourismusvertreter, die die Auswirkungen des Wahlergebnisses auf die Gästezahlen kritisch beobachten. Ähnliche Bedenken äußert auch die Ostsee-Zeitung in einem Kommentar, in dem der starke Zuspruch für die AfD im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern als schlecht fürs Image bewertet wird. Der Kommentar betont den Widerspruch zwischen dem Wahlergebnis und dem Anspruch Mecklenburg-Vorpommerns, ein weltoffenes und gastfreundliches Urlaubsland zu sein.
Wie hogapage berichtet, zeigt sich der DTV besorgt um die Zukunft der Branche und betont die Notwendigkeit, sich aktiv gegen wachsende Fremdenfeindlichkeit zu stellen, um weiterhin für ausländische Reisende attraktiv zu bleiben. Es wird von Stornierungen, besonders an der Ostseeküste, nach der Wahl berichtet, die dem Wahlerfolg der AfD zugeschrieben werden.
Während die oben genannten Quellen die Besorgnis der Tourismusbranche hervorheben, gibt es auch andere Stimmen. Wie aus einem Bericht des Bundestages hervorgeht, zog die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) im November 2024 eine positive Bilanz für den Deutschland-Tourismus und verwies auf einen Anstieg der internationalen Ankünfte und des Umsatzes. Auf die Frage nach möglichen Auswirkungen der AfD-Wahlerfolge in den neuen Ländern auf den Tourismus konnte die DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer laut dem Bericht keine negativen Auswirkungen bestätigen.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/04/tourismusverband-warnt-vor-rassismus
https://www.sueddeutsche.de/reise/afd-ergebnis-bei-der-wahl-tourismusverband-warnt-vor-rassismus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250304-930-393108
https://www.hogapage.de/nachrichten/wirtschaft/tourismus/dtv-zeigt-sich-besorgt-um-zukunft/
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1029712
https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpommern-ruegen/ruegen/ruegen-nach-der-wahl-schadet-afd-erfolg-der-urlaubsinsel-in-der-ostsee-XRZTHNV3RVD3LJWIDMQ4A5O3BM.html
https://www.ostsee-zeitung.de/mecklenburg-vorpommern/afd-staerkste-kraft-im-urlaubsland-mv-schlecht-fuers-image-PVFFCLCXEBD2HKTJCRL65KL3DA.html
