28.2.2025
Vesuvausbruch verglaste Gehirn eines Opfers
Verglasung des Gehirns durch Vesuvausbruch

Verglasung des Gehirns durch Vesuvausbruch

Der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. zerstörte nicht nur Pompeji, sondern auch das nahegelegene Herculaneum. Während Pompeji unter Asche begraben wurde, traf Herculaneum eine Reihe pyroklastischer Ströme – heißer und schnell fließender Gemische aus Gas und vulkanischen Partikeln. Wie die FAZ berichtet, haben Forscher in einem Schädel eines jungen Mannes aus Herculaneum eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: Glas.

Wie die Studie im Fachjournal „Scientific Reports“ darlegt, ist das Gehirn des etwa 20-jährigen Mannes offenbar durch die extremen Temperaturen der vulkanischen Aschewolken verglast. Die Forscher um Guido Giordano von der Università Roma Tre schätzen, dass der Mann durch eine etwa 510 Grad heiße Gaswolke starb, die Herculaneum vor der eigentlichen Aschewelle traf. Diese Gase waren, so die FAZ, um 45 Grad heißer als die pyroklastischen Ströme, die die Stadt anschließend unter sich begruben. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Luft in Herculaneum sich vorrübergehend und extrem schnell abgekühlt haben muss, wodurch Teile des Gehirns und Rückenmarks verglasten. Dieser Prozess, die sogenannte Verglasung, entsteht in der Natur nur selten und erfordert einen raschen Temperaturanstieg mit anschließender schneller Abkühlung einer Flüssigkeit oder viskosen Substanz.

Wie National Geographic berichtet, wurden die Überreste des Mannes in den 1960er Jahren im Collegium Augustalium gefunden, einem Gebäude, das einem Kaiserkult gewidmet war. Die Wissenschaftler analysierten das glasartige Material mit verschiedenen Methoden und fanden heraus, dass es hauptsächlich aus Kohlenstoff und Sauerstoff besteht, was auf einen organischen Ursprung hindeutet. Sogar Strukturen von Nervenzellen konnten unter dem Elektronenmikroskop identifiziert werden. Auch die Daily Mail berichtete über den Fund und zitiert die Forscher, die den Fund als weltweit einzigartig bezeichnen. Bei anderen Opfern des Vesuvausbruchs wurde nichts Vergleichbares gefunden.

Während der Fall des verglasten Gehirns auf eine extrem schnelle Temperaturveränderung hindeutet, deutet eine andere Studie, die in Antiquity veröffentlicht wurde und von National Geographic aufgegriffen wurde, auf ein anderes Schicksal für die Opfer am Hafen von Herculaneum hin. Die Analyse von Rippenknochen von 152 Personen, die in den Bootshäusern der Stadt Schutz suchten, ergab, dass diese keinen extrem hohen Temperaturen ausgesetzt waren. Die Forscher vermuten, dass die Körper durch die Mauern der Bootshäuser geschützt und eher „gebacken“ als verbrannt wurden.

Quellen

  • https://www.faz.net/aktuell/wissen/archaeologie-altertum/studie-zu-vesuv-gehirn-wurde-durch-vulkan-ausbruch-zu-glas-110327069.html
  • https://www.nationalgeographic.com/science/article/vesuvius-baked-people-turned-brain-to-glass
  • https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-7918515/Mount-Vesuvius-eruption-79-AD-extreme-turned-brain-25-year-old-man-glass.html
  • https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-11959985/Eruption-Mount-Vesuvius-turned-victims-brains-GLASS.html
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