Der norwegische Fußballverband hat sich für die Abschaffung des Video-Assistenten (VAR) entschieden. Wie die F.A.Z. berichtet, fiel die Entscheidung am Wochenende auf der Generalversammlung des Verbandes. Dies macht Norwegen zum ersten Land, das die Technologie nach ihrer Einführung wieder abschafft.
Die Abstimmung war das Ergebnis monatelanger Proteste von Fans, die den VAR als störend empfanden. So kam es unter anderem zu Spielunterbrechungen durch aufs Feld geworfene Gegenstände, wie die F.A.Z. und ESPN berichten. Ein besonders prominenter Vorfall ereignete sich im Juli 2024 beim Spiel Rosenborg gegen Lillestrøm, wo Fans, wie Eurosport berichtet, Fiskaker auf das Spielfeld warfen, was letztendlich zum Spielabbruch führte. Auch bei anderen Spielen wurden, wie ESPN berichtet, Gegenstände wie Tennisbälle und Croissants geworfen.
Bereits im Januar hatte die Vereinigung der Profiklubs der ersten beiden Ligen (Norsk Toppfotball) mehrheitlich für die Abschaffung des VAR gestimmt. 19 Klubs stimmten dafür, 13 dagegen, nachdem die meisten Vereine ihre Mitglieder befragt hatten. Die norwegische Fußballpräsidentin Lise Klaveness sprach sich dennoch für den Erhalt des Videobeweises aus, da sie ihn als das Beste für den norwegischen Fußball betrachtete. Der Verband hatte den VAR erst 2023 eingeführt (vg.no).
Trotz der Empfehlung der Präsidentin stimmte die Generalversammlung, bestehend aus Vertretern der Profi- und Amateurvereine, Regionalverbänden und Vorstandsmitgliedern, für die Abschaffung. Wie die F.A.Z. berichtet, sorgte die Empfehlung der Präsidentin für Unmut bei den Fans, die den VAR ablehnen. Anders Kjellevold vom Fan-Verband Norsk Supporterallianse kritisierte die Empfehlung des Verbandes, Amateurvereine sollten gegen die Topklubs stimmen, da diese schließlich mit dem VAR spielen würden. Die Einführung des VAR in Norwegen war von Beginn an umstritten, wie ein Kommentar in der Dagsavisen vom Januar 2023 zeigt.
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