Der fragile Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist erneut ins Stocken geraten. Die Verhandlungen über die Freilassung der verbliebenen Geiseln sind komplex und von gegenseitigen Vorwürfen geprägt. Wie die FAZ berichtet, hat die Hamas ihre Bereitschaft zu Gesprächen über eine zweite Phase der Waffenruhe erklärt, die die Freilassung weiterer Geiseln vorsieht. Die erste Phase des Waffenstillstands, die am 19. Januar in Kraft trat, sollte eigentlich am Samstag enden.
Ein zentraler Streitpunkt ist die Art und Weise der Geiselübergaben. Israel hatte die im Abkommen vorgesehene Freilassung von palästinensischen Gefangenen ausgesetzt, weil die Hamas die Freilassung der israelischen Geiseln für Propagandazwecke instrumentalisiert habe, wie FOCUS Online berichtet. Die Hamas ihrerseits wirft Israel vor, gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben, indem die Rückkehr von Vertriebenen in den Gazastreifen verzögert und Hilfslieferungen behindert wurden. Wie Euronews meldet, hat die Hamas die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln aufgrund dieser angeblichen Verstöße verschoben.
Die Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe sollten bereits Anfang Februar beginnen, sind aber laut FAZ bislang nicht zustande gekommen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff zeigte sich jedoch optimistisch und erwartet baldige Gespräche zwischen Israel und der Hamas in Doha oder Kairo. Witkoff betonte, der Schwerpunkt der Gespräche liege auf der Freilassung weiterer Geiseln. Die FAZ berichtet zudem, dass im Zuge der ersten Phase des Abkommens bereits 25 lebende und vier tote Geiseln von der Hamas an Israel übergeben wurden, während im Gegenzug über 1100 palästinensische Gefangene freikamen.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt weiterhin angespannt. Wie das Auswärtige Amt mitteilt, hat Deutschland seine humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza seit Oktober 2023 massiv aufgestockt. Der Fokus liegt dabei auf der medizinischen Versorgung und der Bereitstellung von Nahrungsmitteln. Das Auswärtige Amt betont die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Versorgung der notleidenden Bevölkerung.
Die Zukunft des Waffenstillstands und die Freilassung der verbliebenen Geiseln hängen nun vom Ausgang der weiteren Verhandlungen ab. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge und drängt auf eine friedliche Lösung.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zu-nahost-syrien-hamas-bereit-zu-gespraechen-ueber-laengere-waffenruhe-faz-19972506.html
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/waffenruhe-geisel-freilassung-netanjahu-hamas-gaza-israel-nahost-100.html
https://www.focus.de/politik/ausland/krieg-im-nahen-osten-israel-verschiebt-freilassung-palaestinensischer-haeftlinge_id_220048976.html
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/2627842-2627842