Eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung, der Wissenschaftsstiftung der IG Metall, analysiert die Strategien der AfD in den sozialen Medien während der Landtagswahlkämpfe in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Wie die Zeit berichtet, kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass der Einfluss der Partei in der digitalen Welt häufig überschätzt wird. (Quelle: Zeit Online, 12.11.2024)
Die Studie zeigt, dass die AfD in den drei Bundesländern unterschiedliche digitale Strategien verfolgte. In Brandenburg zeigte sich die Partei am aktivsten, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Kandidierende investierten dort am stärksten in den digitalen Wahlkampf, insbesondere auf Plattformen wie TikTok, Facebook und Instagram. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 12.11.2024) In Thüringen konzentrierte sich die Partei hingegen stark auf ihren Spitzenkandidaten Björn Höcke. In Sachsen schwächte die Konkurrenz zur Kleinstpartei Freie Sachsen die Position der AfD im rechtsextremen Spektrum.
Die Wahlkämpfe waren generell von einer starken Mobilisierung sowohl online als auch offline geprägt. Die beiden Bereiche waren eng miteinander verknüpft: Veranstaltungen vor Ort wurden digital begleitet und Online-Trends fanden sich auf Plakaten und in Wahlreden wieder.
Die Junge Alternative, die Jugendorganisation der AfD, spielte eine wichtige Rolle als Provokationsmotor. Extreme, rassistische und migrationsfeindliche Aussagen, teilweise unter Einsatz von künstlicher Intelligenz verbreitet, trugen zur Sichtbarkeit der Partei bei, so die Studie. Die sozialen Medien wurden gezielt eingesetzt, um möglichst große Reichweite zu erzielen und Reaktionen zu provozieren. Dies führte dazu, dass die digitale Stärke der AfD in der Öffentlichkeit oft überschätzt wurde.
Obwohl die AfD in Zusammenarbeit mit rechten Medien und Agenturen eine gewisse Dominanz in digitalen Räumen ausübte, wurden hohe Reichweiten nur selten erreicht. Nur wenige Kandidierende nutzten die spezifischen Möglichkeiten von Plattformen wie TikTok effektiv. Die Präsenz der AfD auf TikTok ist laut Studie eher auf die geringe Sichtbarkeit anderer Parteien zurückzuführen als auf einen souveränen Umgang der AfD mit der Plattform. Eine Analyse der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Europawahlkampf bestätigt diese Beobachtung und zeigt, dass die AfD durch die Auslagerung ihrer Inhalte auf Fanaccounts und die Nutzung von "Guerillataktiken" höhere Interaktionsraten erzielt, obwohl sie weniger Videos veröffentlicht. (Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung)
Die Universität Potsdam veröffentlichte ebenfalls eine Studie, die die Dominanz der AfD auf TikTok im Vorfeld der Landtagswahlen im Osten Deutschlands bestätigt. Die Studie zeigt, dass die AfD bei Erstwählern auf TikTok doppelt so erfolgreich ist wie alle anderen Parteien zusammen. (Quelle: Universität Potsdam, 02.09.2024) Dies unterstreicht die Bedeutung von sozialen Medien, insbesondere TikTok, im modernen Wahlkampf und die Notwendigkeit für andere Parteien, ihre Strategien in diesem Bereich anzupassen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:
- Volksstimme - Mitteldeutsche Zeitung (MZ) - Mitteldeutsche Zeitung (MZ) - ZDF ```