Guillaume Faury, CEO von Airbus, sieht die europäische Luftfahrtbranche vor großen Herausforderungen. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ, 21.11.2024) äußerte er sich zu den Folgen der Wiederwahl Donald Trumps, den notwendigen Verteidigungsausgaben Europas und den Schwierigkeiten beim Hochlauf der Zivilflugzeugproduktion.
Die Wiederwahl Trumps sieht Faury gelassen. Der frühere Handelsstreit um Subventionen sei beigelegt. Airbus sei ein wichtiger Hersteller in den USA und kaufe dort jährlich Waren im Wert von 15 Milliarden Dollar ein. Man werde mit der neuen Regierung zusammenarbeiten, so Faury gegenüber der FAZ.
Die Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben in Europa sieht Faury als berechtigt an. Nicht erst seit Trumps Amtszeit, sondern spätestens seit dem Ukrainekrieg sei klar, dass Europa seine Souveränität durch höhere Verteidigungsausgaben und lokale Beschaffung stärken müsse. Der Draghi-Bericht unterstreiche dies ebenfalls, so Faury im FAZ-Interview. Die Umsetzung von Ideen und Absichtserklärungen in konkrete Beschaffungen und Programme gestalte sich jedoch schwierig.
Airbus sei in der Lage, die Produktion von Rüstungsgütern hochzufahren, benötige dafür aber eine planbare Nachfrage. Das europäische Verteidigungssystem sei in den vergangenen Jahrzehnten für Friedenszeiten ausgelegt gewesen. Nun müsse rasch umgedacht werden.
Zum Thema Rüstungsexporte äußerte Faury im Interview mit der FAZ seine Besorgnis. Der Export sei für die fragmentierte europäische Verteidigungsbranche lebenswichtig. Die Unsicherheit deutscher Rüstungsexportpolitik habe die Branche in den vergangenen Jahren belastet. Deutschland müsse seine Haltung zum Rüstungsexport ändern, um die Wettbewerbsfähigkeit und Reputation Europas zu sichern.
Für seine dritte Amtszeit als Airbus-Chef sieht Faury drei große Herausforderungen: den Hochlauf der Zivilflugzeugproduktion, die Dekarbonisierung der Luftfahrt und die Stärkung der europäischen Souveränität. Die Lieferkettenprobleme der vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie wichtig eine Diversifizierung sei. Europa müsse seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten, um nicht von anderen Regionen abhängig zu werden.
Neben den Herausforderungen in der Luftfahrtindustrie beleuchten Publikationen wie TV-Media (Ausgabe 38/2024) und HÖRZU (Ausgabe 37/2024) die aktuellen Entwicklungen im Fernseh- und Medienbereich. TV-Media bietet einen Überblick über das Programm von über 80 internationalen und österreichischen Sendern. HÖRZU kombiniert aktuelle Programminformationen mit einem umfangreichen Wissens- und Serviceteil.
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