Mit Peter Nidetzky verliert der österreichische Rundfunk eine seiner prägendsten Persönlichkeiten. Der langjährige ORF-Moderator verstarb im Alter von 84 Jahren. Seine besonnene Art und seine markante Stimme prägten Generationen von Fernsehzuschauern, insbesondere durch seine Beiträge zur Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, verkörperte Nidetzky inmitten der oft bedrückenden Kriminalfälle eine beruhigende Konstante.
Nidetzky, stets im Anzug und mit akkurat gescheiteltem Haar, lieferte während der Live-Sendungen die aktuellen Informationen aus den österreichischen Aufnahmestudios. Sein sachlicher Vortragsstil und sein unaufgeregtes Timbre standen in starkem Kontrast zur dramatischen Inszenierung der Kriminalfälle, die Eduard Zimmermann präsentierte. Gerade dieser Kontrast machte Nidetzky für viele Zuschauer zu einem Symbol der Hoffnung und Zuversicht, dass das Böse überwunden werden kann. "Wenn Zimmermann ins benachbarte Ausland schaltete, um zu erfahren, welche Hinweise während der Live-Sendung reingekommen waren, war Nidetzky die Stimme der Vernunft", schreibt Holger Gertz in seinem Nachruf in der Süddeutschen Zeitung.
Über „Aktenzeichen XY … ungelöst“ hinaus war Nidetzky auch in anderen Bereichen des ORF tätig. Seine lange Karriere im österreichischen Fernsehen machte ihn zu einem vertrauten Gesicht in zahlreichen Haushalten. Er moderierte verschiedene Sendungen und hinterließ durch seine Professionalität und seine menschliche Art einen bleibenden Eindruck.
Der Tod von Peter Nidetzky markiert das Ende einer Ära im österreichischen Fernsehen. Er wird vielen in Erinnerung bleiben als die "wahre Stimme Österreichs", die in Zeiten der Unsicherheit Ruhe und Zuversicht ausstrahlte. Sein Vermächtnis geht über die bloße Moderation hinaus: Er vermittelte Werte wie Sachlichkeit, Besonnenheit und Menschlichkeit, die auch heute noch von großer Bedeutung sind.