20.11.2024
Internationale Spannungen im Ukrainekrieg verschärft

Ukraine-Liveblog: USA schließen Botschaft in Kiew

Die US-Botschaft in Kiew bleibt am Mittwoch geschlossen. Wie das US-Außenministerium mitteilte, gebe es Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden schweren Luftangriff. US-Bürger in Kiew wurden aufgefordert, sich auf Luftschutzräume vorzubereiten. Wie die FAZ berichtet, schlossen auch Spanien, Italien und Griechenland ihre Botschaften in Kiew aufgrund der Warnung vor einem russischen Angriff. In Kiew und anderen Regionen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.

Diese Entwicklung folgt auf die Meldung, dass die Ukraine erstmals russisches Gebiet mit weitreichenden, von den USA bereitgestellten Raketen angegriffen hat. Russland drohte daraufhin mit „entsprechenden“ Reaktionen. Laut tagesschau.de bestätigte das Auswärtige Amt zudem die Festnahme eines deutschen Staatsbürgers in Kaliningrad bereits im Oktober.

Der Kreml wies Spekulationen über ein mögliches Einfrieren des Krieges zurück. Wie t-online berichtet, bekräftigte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass ein Kriegsende entlang der aktuellen Frontlinie keine Option sei. Moskau wolle weiterhin seine Kriegsziele erreichen, sei aber zu Gesprächen bereit. Unterdessen traf Papst Franziskus die ukrainische First Lady Olena Selenska zu einer Audienz im Vatikan.

China rief angesichts der jüngsten Eskalation zur Deeskalation auf. Wie die Tagesschau berichtet, mahnte Außenamtssprecher Lin Jian alle Parteien zu Ruhe und Zurückhaltung. China wolle weiterhin eine „konstruktive Rolle“ spielen und setze sich für eine politische Lösung der Ukraine-Krise ein.

Die Ukraine schätzt die durch den Krieg verursachten Umweltschäden auf 71 Milliarden Dollar. Umweltministerin Swetlana Gryntschuk sprach am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku von einem „stillen Opfer des Krieges“. Die Zerstörung von Wäldern und die damit verbundenen CO2-Emissionen seien besonders gravierend, so die Zeit. Gleichzeitig wachsen die Spannungen zwischen Polen und der Ukraine, wie ARD-Korrespondent Martin Adam aus Warschau berichtet.

Der ukrainische Militärgeheimdienst meldete einen Treffer auf einen russischen Kommandoposten in der Grenzregion Belgorod. Die Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Südkoreanische Angaben zufolge hat Nordkorea rund 10.900 Soldaten zur Unterstützung russischer Truppen in die Region Kursk entsandt. Wie die FAZ berichtet, sollen sie als Teil der russischen Luftlandeeinheiten und Marineinfanterie eingesetzt werden. Zudem habe Nordkorea weitere Waffen geliefert, darunter Mehrfachraketenwerfer und Panzerartillerie.

US-Präsident Joe Biden genehmigte laut Medienberichten die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine. Die „Washington Post“ berichtete, dass Biden damit von seiner bisherigen Position abgerückt sei, um die Ukraine im Abwehrkampf zu unterstützen. Der Einsatz der Minen solle jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt sein und es sollen sich selbst zerstörende Minen verwendet werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte in einem Interview mit Fox News, dass die Ukraine ohne die Unterstützung der USA den Krieg gegen Russland verlieren werde. Er betonte die Abhängigkeit von US-Militärhilfe und äußerte sich besorgt über die mögliche Kürzung der Hilfen unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump.

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