21.11.2024
Hilferuf aus Friedenau Berliner Schule am Limit

An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau herrscht eine alarmierende Situation. Wie die dpa berichtet, wandte sich das Lehrerkollegium mit einem Brandbrief an die Schulaufsicht und schildert darin massive Probleme mit Gewalt, Mobbing und Bedrohungen durch Schüler. Der Unterricht sei kaum noch möglich, Lehrer fühlten sich bedroht und seien den aggressiven Schülern zahlenmäßig unterlegen. Wie der Tagesspiegel zuerst berichtete, herrscht an der Schule eine Atmosphäre der Angst, sowohl unter den Schülern als auch unter den Lehrkräften. Der rbb berichtete ergänzend, dass jede dritte bis vierte Lehrkraft krankgeschrieben sei. Die Vorfälle erinnern an die Rütli-Schule im Jahr 2006, deren Lehrerkollegium ebenfalls einen Brandbrief verfasst hatte, wie News4teachers berichtet. An der Friedrich-Bergius-Schule kommt es laut dem Brandbrief täglich zu Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrkräften, vor allem durch männliche Schüler. Auf dem Schulhof werden Böller gezündet und Wasserflaschen geworfen. Die Polizei muss verstärkt eingreifen, Anwohner beschweren sich über das Verhalten der Schüler, und benachbarte Supermärkte haben bereits Hausverbote erteilt. Laut rbb hat ein benachbarter Supermarkt seinen Sicherheitsdienst aufgestockt. Die Schule hat in den ersten zwei Monaten nach den Sommerferien 489 unentschuldigte Fehltage und 517 Vorfälle verzeichnet, bei denen Schüler zu den Sozialpädagogen geschickt werden mussten. Es wurden 59 Anzeigen wegen Schulversäumnissen und 29 Meldungen wegen Kinderschutz an die Jugendämter erstattet. Wie aus dem Brandbrief hervorgeht, erhielt die Schule im vergangenen Schuljahr auf solche Anzeigen nur eine einzige Antwort. Elternvertreter berichten von Desinteresse seitens der Schulaufsicht, so der rbb. In den meisten Klassen haben 80 Prozent der Schüler oder mehr eine andere Muttersprache als Deutsch. Die Lehrkräfte beschreiben die Eltern oft als überfordert. Mehrere Mädchen aus osteuropäischen Ländern hätten noch nie eine Schule besucht. Es gibt laut dem Brandbrief kinderreiche Familien, die in beengten Verhältnissen leben, und Eltern, die im Gefängnis sitzen. Die Schule fordert von der Schulaufsicht mehr Lehrer für Teilungsunterricht, eine feste Schulpsychologin, eine bessere Hofaufsicht und einen Pförtner. Die Berliner Senatsschulverwaltung erklärte laut Tagesschau und rbb, dass die Schulaufsicht mit der Schulleitung im Austausch stehe und weitere Unterstützung anbieten, aber auch die Vorgänge an der Schule prüfen werde. Der ehemalige Schulleiter Michael Rudolph empfiehlt klare Regeln und Gespräche mit den Schülern, wie die Zeit berichtet. Er berichtet von früheren Maßnahmen gegen Verspätungen, bei denen Schüler gemeinnützige Arbeit leisten mussten. Durch das Setzen von Grenzen und intensive Gespräche mit den Schülern habe sich die Situation verbessert. Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-11/21/hilferuf-an-schule-ex-rektor-empfiehlt-klare-regeln - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/gewalt-schueler-lehrer-angst-brandbrief-berlin-100.html - https://www.news4teachers.de/2024/11/ein-kollegium-ruft-per-brandbrief-um-hilfe-gewalt-und-chaos-regieren-an-der-schule-lehrkraefte-werden-bedroht/ - https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/berlin-friedenau-friedrich-bergius-schule-alarmbrief-kollegium-hilferuf-gewalt-mobbing-beleidigungen-polizei.html - https://www.tagesspiegel.de/berlin/angst-vor-schulergewalt-drohender-kollaps-kollegium-ruft-mit-brandbrief-um-hilfe-12729440.html - https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-gewalt-belaestigung-mobbing-lehrer-an-schoeneberger-schule-rufen-mit-alarmbrief-um-hilfe-100.html - https://www.stern.de/news/?pageNum=1 - https://www.mz.de/panorama/popp-mit-dreierpack-im-wolfsburger-jubilaumsspiel-3952908
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