Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat seinem Sohn Hunter Biden eine Begnadigung gewährt. Dies geschah entgegen Bidens früheren Beteuerungen, sich nicht in die Belange des Justizministeriums einzumischen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 2. Dezember 2024 berichtete. In einer von der FAZ zitierten Erklärung zur Begnadigung heißt es, Biden habe diese Position seit seinem Amtsantritt vertreten, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass sein Sohn Opfer einer ungerechten Behandlung durch die Justiz geworden sei.
Hunter Biden stand wegen Steuerdelikten und falscher Angaben beim Erwerb einer Schusswaffe unter Anklage. Wie t-online unter Berufung auf eine offizielle Stellungnahme des Weißen Hauses berichtet, argumentierte Präsident Biden, dass Personen mit Suchterkrankungen, die ihre Steuern verspätet zahlen, in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt würden, solange sie ihren Verpflichtungen letztendlich nachkommen. Hunter Biden sei jedoch anders behandelt worden, so Biden laut t-online.
T-online zufolge äußerte der Präsident zudem den Verdacht, die Anklagen gegen seinen Sohn seien politisch motiviert. Mehrere politische Gegner im Kongress hätten die Ermittlungen angestoßen, um ihn selbst zu attackieren und seine Wiederwahl zu verhindern. Insbesondere das Scheitern einer Vergleichsvereinbarung, die Hunters Fälle fair hätte lösen sollen, sei ein entscheidender Punkt gewesen. Politische Einflussnahme habe diesen Prozess sabotiert, so Biden laut t-online. Laut Biden sei sein Sohn nur wegen seiner familiären Beziehung zum Präsidenten ins Visier geraten. Die Angriffe auf Hunter seien ein Versuch gewesen, ihn selbst zu brechen, so Biden laut t-online.
Wie der Spiegel berichtet, bekannte sich Hunter Biden im September 2024 in einem Steuerverfahren schuldig. Ihm wurde vorgeworfen, Millionen für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben zu haben, anstatt seine Steuern zu bezahlen. Die Steuern seien erst im Nachhinein beglichen worden. Der Spiegel zitiert die Anklageschrift, in der detailliert Ausgaben für „Drogen, Hostessen und Freundinnen, Luxushotels und Mietobjekte, exotische Autos, Kleidung und andere Dinge persönlicher Natur“ aufgeführt wurden.
Im Juni 2024 hatte der Spiegel berichtet, dass Joe Biden in einem Fernsehinterview eine Begnadigung seines Sohnes ausgeschlossen hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand Hunter Biden wegen illegalen Waffenbesitzes vor Gericht. Ihm wurde vorgeworfen, beim Kauf einer Waffe falsche Angaben zu seiner Drogensucht gemacht zu haben.
Die Frankfurter Rundschau berichtete im September 2024, Hunter Biden habe sich im Steuerprozess schuldig bekannt, um einen Prozess zu vermeiden und weitere Details aus seinem Privatleben vor der Öffentlichkeit zu schützen. Die Rundschau zitiert die Anklageschrift, in der von Ausgaben für Sexclubs und „Erwachsenen-Entertainment“ die Rede ist. Hunter Biden sei bereits im Juni 2024 wegen illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen worden, so die Rundschau.