19.10.2024
Ein Affenabenteuer am Bodensee: Luke Lakewalker und sein kurzer Ausflug

Tierischer Kurzurlaub: Ausgebüxter Affe am Bodensee bekommt Namen Luke Lakewalker

Ein Berberaffe, der in der vergangenen Woche für Aufregung am Bodensee sorgte, hat nun einen Namen erhalten: Luke Lakewalker. Der Affe war aus dem Salemer Affenberg ausgebüxt und hatte sich für einige Zeit in der Umgebung aufgehalten, bevor er wieder eingefangen wurde. Der Name wurde ihm verliehen, weil er eine Zeit lang auf einer Rotbuche mit Blick auf den Bodensee verweilte, wie eine Sprecherin des Freigeheges über Instagram mitteilte. „Wir hoffen, Luke Lakewalker hat seinen Kurzurlaub am schönen Bodensee genossen“, fügte sie hinzu.

Der fünfjährige Affe hatte sich durch seine Kletterkünste aus dem Gehege befreit und wurde seit Freitag mehrfach in der Region gesichtet. Nach einer Nacht außerhalb seines gewohnten Umfeldes wurde er schließlich auf einem Apfelbaum in der Nähe eines Campingplatzes entdeckt. Laut der Sprecherin des Salemer Affenbergs war es in diesem Jahr besonders leicht für den Affen, auszubüxen, da die Bäume im Gehege so gut gewachsen sind, dass sich die Äste der Bäume im Gehege mit denen außerhalb überlappten.

Ein Rekordbrecher unter den Affen

Zusätzlich wurde berichtet, dass Luke versuchte, die Gruppe zu wechseln. Dies ist ein typisches Verhalten bei Berberaffen, um Inzucht zu vermeiden. Anstatt innerhalb des Geheges nach einer neuen Gruppe zu suchen, hatte er offenbar das Bedürfnis, außerhalb fündig zu werden. „Luke ist auf jeden Fall ein Ausreißer, der den Rekord gebrochen hat: Denn so weit vom Affenfreigehege entfernt hat sich noch kein Berberaffe aufgehalten“, erklärte die Sprecherin weiter. Mittlerweile ist Luke jedoch wieder wohlbehalten zu seiner Familie und seinen Freunden zurückgekehrt.

Berberaffen und ihre Lebensweise

Die graubraunen Berberaffen stammen aus den Gebirgsregionen Marokkos und Algeriens und stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Der weltweite Bestand wird auf weniger als 8.000 Exemplare geschätzt. Im Salemer Affenberg leben etwa 200 dieser Tiere auf einem 20 Hektar großen Waldstück, das ihnen eine Umgebung bietet, die der freien Wildbahn ähnelt. Besucherinnen und Besucher des Affenparks haben die Möglichkeit, durch das Gehege zu gehen und den Affen sehr nah zu kommen, was ein einzigartiges Erlebnis darstellt.

Die Vorfälle rund um Luke Lakewalker haben nicht nur die Mitarbeiter des Salemer Affenbergs in Atem gehalten, sondern auch die Öffentlichkeit. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit und zu den Lebensbedingungen der Tiere in solchen Freigehegen auf. Die Möglichkeit, dass Affen ausbrechen können, ist ein Thema, das in der Tierhaltung immer wieder diskutiert wird. Die Betreiber des Salemer Affenbergs betonen, dass sie stets bemüht sind, die Sicherheit ihrer Tiere zu gewährleisten und gleichzeitig den Besuchern ein authentisches Erlebnis zu bieten.

Fazit

Der Fall von Luke Lakewalker hat nicht nur für Aufregung gesorgt, sondern auch das Interesse an den Berberaffen und ihrem Schutz geweckt. Die Berberaffen sind eine bedrohte Art, und es ist wichtig, das Bewusstsein für ihren Schutz zu schärfen. Die Geschichte von Luke zeigt, dass Tiere in Gefangenschaft auch das Bedürfnis haben, ihre Umgebung zu erkunden und neue Erfahrungen zu sammeln. Die Betreiber des Salemer Affenbergs hoffen, dass solche Vorfälle nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Tiere lenken, sondern auch dazu beitragen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihren Schutz zu fördern.

Die Ereignisse rund um Luke Lakewalker sind ein Beispiel dafür, wie Tiere in menschlicher Obhut agieren und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Es bleibt zu hoffen, dass solche Ausflüge in Zukunft vermieden werden können, um sowohl die Sicherheit der Tiere als auch die der Besucher zu gewährleisten.

Quellen: dpa, Salemer Affenberg

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