29.1.2025
Aggressionszunahme im hessischen Straßenverkehr
Aggressives Verhalten im Straßenverkehr in Hessen nimmt zu

Aggressives Verhalten im Straßenverkehr in Hessen nimmt zu

Aggressionen im Straßenverkehr sind ein zunehmendes Problem, auch in Hessen. Drängeln, Hupen, Schneiden und sogar Handgreiflichkeiten gefährden die Verkehrssicherheit und führen zu Konflikten. Wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtet, sind die Ursachen vielfältig.

Der ADAC Hessen-Thüringen beobachtet eine zunehmende Aggressivität im Straßenverkehr, die alle Verkehrsteilnehmer betrifft – Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger gleichermaßen. Als einen Grund nennt der Automobilclub „Verteilungskonflikte“, die durch neue Verkehrskonzepte in den Innenstädten entstehen. Wie der ADAC-Sprecher gegenüber der Zeit ausführte, nimmt der Platz ab, während die Anzahl und Vielfalt der Verkehrsmittel zunimmt.

Auch Ansgar Hegerfeld, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Hessen, bestätigt diese Beobachtung. Wie die Zeit ebenfalls berichtet, sieht er die „Zündschnur“ vieler Verkehrsteilnehmer als kürzer an. Die Platzverteilung spiele dabei eine immer größere Rolle. Hegerfeld kritisiert die mangelnde Ahndung von Verstößen im Straßenverkehr. Wie er der Zeit gegenüber aussagte, finden „praktisch keine oder kaum Polizeikontrollen im Straßenverkehr“ statt. Der Polizei fehle dafür Personal und technische Ausstattung. Der ADFC fordert daher die konsequente Umsetzung bestehender Gesetze und eine bessere Aufklärung von Fahrschülern über die Risiken aggressiven Fahrens.

Nicht nur zwischen verschiedenen Verkehrsgruppen, sondern auch unter Autofahrern kommt es häufig zu Konflikten. Wie die Frankfurter Rundschau (FR) in ihrem Artikel vom 29. Januar 2025 ebenfalls auf Basis der dpa-Meldung berichtet, ärgern sich fast die Hälfte der Befragten einer Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), wenn sich andere Verkehrsteilnehmer strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Fast ein Fünftel gab zu, dichter aufzufahren, wenn sie nicht überholen können. Der ADAC-Sprecher erklärte gegenüber der Zeit, dass die Eigen- und Fremdwahrnehmung im Straßenverkehr oft auseinanderklaffen. Viele Autofahrer sähen ihr Fahrzeug als privaten Raum, in dem sie sich durch andere behindert fühlen und dadurch aggressiv reagieren.

Der Frankfurter Verkehrspsychologe Peter Fiesel sieht die Wurzel von Aggressionen im Straßenverkehr oft in der Kindheit. Wie er gegenüber der Zeit ausführte, nehmen Menschen belastende Erlebnisse und familiäre Spannungen mit ins Auto. Der fehlende direkte Kontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern und die individuelle Persönlichkeit verstärken dieses Verhalten.

Das hessische Innenministerium verweist auf polizeiliche Maßnahmen und Kampagnen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Wie die FR berichtet, sollen diese das Entdeckungsrisiko bei Verkehrsverstößen erhöhen und die Einsicht in die Notwendigkeit der Einhaltung von Vorschriften fördern. Beispiele sind die Kampagne „Mit Abstand sicher unterwegs“ und die bundesweite Initiative „#mehrAchtung“. Das Ministerium betont die Wichtigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses bei neuen Kampagnen, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden, und die Notwendigkeit einer konsequenten Ahndung von Verstößen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/29/konflikte-im-strassenverkehr-zuendschnur-wird-kuerzer

https://www.fr.de/hessen/konflikte-im-strassenverkehr-zuendschnur-wird-kuerzer-zr-93541285.html

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/konflikte-im-strassenverkehr-zuendschnur-wird-kuerzer-110261753.html

https://www.dvr.de/presse/default-2f2a55108e0e4582a165dbb8a798f3c4

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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