19.10.2024
Angriffe auf das Schnellzugnetz vor den Olympischen Spielen in Paris

Frankreich: „Massiver Angriff“ auf Schnellzugnetz vor Olympia

Am 26. Juli 2024, nur wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris, meldete die französische Bahngesellschaft SNCF einen „massiven Angriff“ auf das Schnellzugnetz des Landes. Dieser Vorfall hat nicht nur das Bahnnetz erheblich gestört, sondern auch das Reisen von Hunderttausenden von Passagieren betroffen. Die Vorfälle wurden als „mehrere gleichzeitige böswillige Handlungen“ klassifiziert, bei denen Brandanschläge auf kritische Infrastrukturen entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecken verübt wurden.

Details zu den Vorfällen

Die Angriffe ereigneten sich in der Nacht und richteten sich gegen Anlagen, die Paris mit dem Westen, Norden und Osten Frankreichs verbinden. Die SNCF gab bekannt, dass Züge auf den Hauptstrecken, einschließlich der Verbindungen nach Straßburg und dem Eurostar, der London mit dem Kontinent verbindet, umgeleitet oder ganz gestrichen wurden. Es wird geschätzt, dass etwa 800.000 Passagiere von diesen Störungen betroffen sind.

Die SNCF hat bereits Reparaturteams mobilisiert, die vor Ort arbeiten, um die Schäden zu beheben. Die Bahngesellschaft informierte, dass die Störungen bis mindestens zum Ende des Wochenendes andauern könnten, während die nötigen Reparaturen durchgeführt werden. Es wurde geraten, Reisen zu verschieben und die Bahnhöfe zu meiden, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Reaktionen von offiziellen Stellen

Die Vorfälle haben in der politischen Landschaft Frankreichs für großes Aufsehen gesorgt. Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra äußerte sich empört über die Anschläge und bezeichnete diese als einen Angriff auf das gesamte Land. „Das ist absolut entsetzlich. Die Spiele ins Visier zu nehmen, heißt, Frankreich ins Visier zu nehmen“, sagte sie in einem Interview. Verkehrsminister Patrice Vergriete verurteilte die Aktionen ebenfalls scharf und nannte sie kriminell. Er wies darauf hin, dass diese Taten viele Franzosen in ihrer Urlaubsplanung beeinträchtigen würden.

Sicherheitsvorkehrungen für die Olympischen Spiele

Die Olympischen Spiele in Paris sind ein bedeutendes internationales Event, das umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Die Eröffnungsfeier, die am Freitagabend stattfinden sollte, wird von etwa 45.000 Sicherheitskräften geschützt. Die Sicherheitsmaßnahmen umfassen unter anderem eine Sperrung des Luftraums über Paris und eine umfassende Überwachung der Sicherheitszonen entlang der Seine, wo die Feierlichkeiten stattfinden werden. Der Polizeipräfekt von Paris, Laurent Nuñez, gab an, dass die Polizei bereit sei, auf alle Eventualitäten zu reagieren.

Hintergründe und mögliche Motive

Obwohl die genauen Hintergründe der Angriffe noch unklar sind, wird von einigen Sicherheitsexperten eine koordinierte Sabotage vermutet. In diesem Kontext stellte sich die Frage, ob Frankreich möglicherweise Ziel ausländischer Spionageaktivitäten geworden sei. Erst kürzlich hatte die französische Polizei einen Russen festgenommen, der im Zusammenhang mit Spionageverdacht stand. Innenminister Gérald Darmanin berichtete, dass im Vorfeld der Spiele mehr als eine Million Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt worden seien, um potenzielle Bedrohungen zu identifizieren.

Fazit und Ausblick

Der „massive Angriff“ auf das französische Schnellzugnetz stellt nicht nur eine Herausforderung für die Sicherheitslage während der Olympischen Spiele dar, sondern wirft auch Fragen hinsichtlich der allgemeinen Sicherheit in Frankreich auf. Während die SNCF und die Sicherheitskräfte versuchen, die Lage unter Kontrolle zu bringen und den Bahnverkehr wiederherzustellen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die Vorfälle verdeutlichen die Komplexität der Sicherheitslage in der heutigen Zeit, besonders im Hinblick auf große internationale Veranstaltungen.

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