19.10.2024
Anstieg des Wasserverbrauchs in Thüringen und seine Auswirkungen
Wasserverbrauch in Thüringen

Wasserverbrauch pro Kopf in Thüringen ist leicht gestiegen

Der Wasserverbrauch pro Kopf in Thüringen hat im Jahr 2022 einen leichten Anstieg verzeichnet. Laut dem Thüringer Landesamt für Statistik lag der durchschnittliche Wasserverbrauch bei 96,4 Litern pro Tag. Dies stellt einen Anstieg von 2,9 Litern im Vergleich zu 2019 dar. Trotz dieses Anstiegs bleibt der Verbrauch in Thüringen jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 126 Litern pro Kopf und Tag.

Förderung von Wasserressourcen

Im Jahr 2022 wurden in Thüringen insgesamt etwa 118 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass in Thüringen die wichtigsten Wasserquellen für die Trinkwasserversorgung aus Seen und Talsperren stammen. Diese machen 45,6 Prozent des geförderten Trinkwassers aus. Im Gegensatz dazu wird in vielen anderen Bundesländern das Trinkwasser überwiegend aus Grundwasserressourcen gewonnen.

Verbrauch durch Privathaushalte

Die größte Abnehmergruppe des geförderten Wassers sind nach wie vor die Privathaushalte, einschließlich kleiner Gewerbebetriebe. Im Jahr 2022 bezogen diese Haushalte insgesamt 74,1 Millionen Kubikmeter Wasser. Dies entspricht 78,9 Prozent des gesamten Wassers, das an die Endverbraucher in Thüringen abgegeben wurde. Ein weiterer bedeutender Teil des Wasserverbrauchs, etwa 19,8 Millionen Kubikmeter, entfiel auf gewerbliche Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser und die Landwirtschaft.

Wasserversorgung in Thüringen

Die flächendeckende Wasserversorgung in Thüringen wird von insgesamt 73 Wasserversorgungsunternehmen gewährleistet. Diese Unternehmen betreiben rund 850 Wassergewinnungsanlagen, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Im Jahr 2022 waren 99,8 Prozent der Thüringer Bevölkerung an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Lediglich etwa 3.800 Einwohner beziehen ihr Trinkwasser noch aus Hausbrunnen oder privaten Quellen.

Trinkwasserquellen und deren Bedeutung

Die Nutzung von See- und Talsperrenwasser ist in Thüringen von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden rund 53,7 Millionen Kubikmeter Wasser aus diesen Quellen gefördert, gefolgt von 48,2 Millionen Kubikmetern Grundwasser und 15,6 Millionen Kubikmetern Quellwasser. Die Rolle von Uferfiltrat und angereichertem Grundwasser bleibt mit nur 0,2 Prozent gering, und es wird kein Wasser aus Flüssen entnommen.

Fazit

Insgesamt zeigt der Anstieg des Wasserverbrauchs pro Kopf in Thüringen, dass die Bevölkerung einen höheren Wasserbedarf hat, während die Quellen für die Wasserversorgung weiterhin diversifiziert sind. Die Abhängigkeit von See- und Talsperrenwasser unterscheidet sich deutlich von anderen Bundesländern, was die Wasserversorgung in Thüringen besonders macht. Die Daten verdeutlichen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung, um die Ressourcen auch in Zukunft zu sichern.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Quellen, einschließlich der Berichte des Thüringer Landesamtes für Statistik und der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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