Asylsuchende in Rheinland-Pfalz 2024: Rückgang, aber weiterhin Herausforderungen
Im Jahr 2024 sank die Anzahl der Asylsuchenden in Rheinland-Pfalz. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, stellten etwa 9.600 Menschen einen Asylantrag im Bundesland. Zusätzlich kamen 409 Personen über spezielle Aufnahmeprogramme nach Rheinland-Pfalz. Insgesamt waren das knapp 5.300 Personen weniger als im Vorjahr 2023. Das Integrationsministerium nennt Syrien, die Türkei, Afghanistan, Ägypten und Somalia als wichtigste Herkunftsländer. Trotz des Rückgangs der Asylsuchendenzahlen bezeichnete Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) die Situation, wie die "Zeit" am 7. Januar 2025 berichtete, als weiterhin herausfordernd, insbesondere im Hinblick auf die Unterbringung der Geflüchteten.
Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die Geflüchteten aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskrieges. Deren Anzahl stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um etwas über 1.000 auf 11.175 Personen. Insgesamt leben laut Integrationsministerium derzeit über 53.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Rheinland-Pfalz.
Obwohl die Asylsuchendenzahlen rückläufig sind, bleibt die Aufnahme der Geflüchteten laut Integrationsministerin Binz eine große Aufgabe. Die Kapazität der Aufnahmeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz variierte im letzten Jahr zwischen 6.000 und 7.700 Plätzen. Im Durchschnitt waren 2024 davon 4.057 Plätze belegt. Das für Asylklagen zuständige Verwaltungsgericht Trier verzeichnete 2024 einen Anstieg der Klagen um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. RNF berichtet, dass bis Ende 2024 schätzungsweise 5.100 Klage- und Eilverfahren im Zusammenhang mit Asyl eingegangen sein werden. Das Gericht führt den Anstieg auf die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zurück.
Auch in Berlin ging die Zahl der Geflüchteten zurück, wie der Stern am 7. Januar 2025 berichtete. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sieht aber weiterhin Herausforderungen. 2024 wurden in Berlin insgesamt 21.342 Geflüchtete aufgenommen, ein Rückgang von 35 Prozent im Vergleich zu 2023.
Eine Infografik des Integrationsministeriums Rheinland-Pfalz zur Bevölkerung mit Migrationsgeschichte aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 28 Prozent der Bevölkerung, das entspricht 1.134.200 Menschen, einen Migrationshintergrund haben. Davon haben 63 Prozent, etwa 793.000 Personen, selbst Migrationserfahrung. 15 Prozent der Bevölkerung besitzen einen ausländischen Pass. Die größten Gruppen sind Menschen mit türkischer (10 Prozent), rumänischer und ukrainischer Staatsangehörigkeit (jeweils 8,3 Prozent).
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2025-01/07/rund-9-600-menschen-suchten-asyl-in-rheinland-pfalz
- https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/rund-9600-menschen-suchten-asyl-in-rheinland-pfalz_aid-122805457
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/berlin-brandenburg/zuwanderung--bilanz-2024--weniger-neue-fluechtlinge-in-berlin-35360374.html
- https://mffki.rlp.de/service/presse/detail/infografik-zur-bevoelkerung-mit-migrationsgeschichte-in-rheinland-pfalz-fuer-das-jahr-2023-aktualisiert
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/nordrhein-westfalen/attacke-auf--charlie-hebdo---karikaturisten-erinnern-an--charlie-hebdo--anschlag-35361028.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
- https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/
- https://www.rnf.de/rheinland-pfalz-zahl-der-asylklagen-geht-weiter-nach-oben-417772/