5.1.2025
Kognitive Herausforderungen im Alter bei Haustieren

Demenz bei Haustieren: Ein zunehmendes Problem

Dank fortschrittlicher medizinischer Versorgung erreichen immer mehr Hunde und Katzen ein hohes Alter. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, wie die Zeit berichtet (Zeit Online, 05.01.2025). Experten gehen davon aus, dass ein beträchtlicher Teil älterer Tiere betroffen ist. Tierarzt Holger Volk von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover erklärt, dass etwa ein Drittel der Hunde im Alter von 12 bis 13 Jahren und zwei Drittel der 15- bis 16-jährigen Hunde Symptome des sogenannten "Caninen Kognitiven Dysfunktionssyndroms" (CCD), einer Form der Demenz, aufweisen. Bei Katzen über 15 Jahren liegt die Demenzrate bei ungefähr 50 Prozent.

Die Symptome einer Demenz bei Haustieren sind vielfältig und reichen von Orientierungslosigkeit und Verwirrtheit über Verhaltensänderungen bis hin zu Schlafstörungen. Betroffene Tiere können beispielsweise erlernte Kommandos vergessen, sich zurückziehen oder nachts unruhig sein, wie die Zeit berichtet. Auch Unsauberkeit kann ein Hinweis auf Demenz sein. Die Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten berichtet, dass demente Tiere häufig vergessen, wo sich die Katzentoilette befindet oder nicht mehr signalisieren, wenn sie nach draußen müssen.

Die Ursachen für Demenz bei Haustieren ähneln denen beim Menschen. Veränderungen im Hirnstoffwechsel, Entzündungen und Eiweißablagerungen können dazu führen, dass die Nervenzellen nicht mehr optimal funktionieren. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Laut Holger Volk ist es jedoch oft schwierig, die ersten Anzeichen zu erkennen, da diese schleichend auftreten und leicht mit normalen Alterserscheinungen verwechselt werden können. Wie die NOZ berichtet, können auch Schmerzen, nachlassende Sinneswahrnehmungen oder andere Krankheiten ähnliche Symptome verursachen (NOZ, 11.10.2022).

Demenz ist zwar nicht heilbar, es gibt aber Möglichkeiten, die Lebensqualität der betroffenen Tiere zu steigern. Eine zuckerarme Ernährung mit speziellen Fettsäuren, regelmäßige Bewegung und geistige Anregung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Medikamente spielen laut Holger Volk eine untergeordnete Rolle und werden hauptsächlich zur Behandlung von Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen eingesetzt. Besonders wichtig ist es, das Tier aufmerksam zu beobachten und bei Veränderungen einen Tierarzt aufzusuchen.

Da immer mehr Haustiere ein hohes Alter erreichen, gewinnt das Thema Demenz zunehmend an Bedeutung. Holger Volk beobachtet, dass sich Tierärzte jedoch oft noch auf die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Herz- oder Gelenkproblemen konzentrieren. Das Bewusstsein für Demenz müsse geschärft werden, um betroffenen Tieren und ihren Besitzern rechtzeitig helfen zu können. Ähnlich wie beim Menschen ist Alter zwar ein Risikofaktor, aber nicht die Ursache für Demenz. Vorbeugende Maßnahmen und eine gesunde Lebensweise sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren.

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