Im Alter von 96 Jahren ist der französische Politiker Jean-Marie Le Pen verstorben. Seine Familie gab seinen Tod am Dienstag nach einem Aufenthalt in einem Pflegeheim bekannt (dpa, AFP, FAZ, 07.01.2025). Der 1928 in der Bretagne geborene Le Pen prägte über Jahrzehnte die politische Landschaft der extremen Rechten Frankreichs. Als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Front National, später umbenannt in Rassemblement National, vertrat er rechtspopulistische und rechtsextreme Ansichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, so berichtet die FAZ (07.01.2025), studierte Le Pen Jura und Politikwissenschaften in Paris und näherte sich dort nationalistischen Kreisen an. Er diente bei den Fallschirmjägern und der Fremdenlegion, unter anderem in den Kriegen in Indochina und Algerien. Später wurden Berichte über Folterungen durch Le Pen während seiner Militärzeit publik, die er selbst zugab.
Im Jahr 2002 schaffte Le Pen überraschend den Einzug in die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahlen gegen Jacques Chirac. Trotz seiner Niederlage stärkte dieser Erfolg seine Position und den Einfluss seiner Partei, wie der Spiegel (07.01.2025) berichtet. Le Pen machte wiederholt durch rassistische und antisemitische Äußerungen Schlagzeilen und leugnete den Holocaust. Die Zeit (07.01.2025) zitiert ihn mit der Aussage, die Gaskammern seien ein "Detail der Geschichte". Seine Tochter Marine Le Pen übernahm 2011 den Parteivorsitz und bemühte sich, die Partei von dem Image des offenen Rassismus zu distanzieren, das mit ihrem Vater verbunden war. Dies führte zu einem Bruch und letztendlich zum Ausschluss Jean-Marie Le Pens aus der Partei im Jahr 2015, wie die Zeit und die FAZ berichten.
Bis ins hohe Alter hinein behielt Le Pen Einfluss auf die französische Rechte. Die FAZ (07.01.2025) beschreibt, wie er sich selbst gerne mit einem Menhir verglich. Sein Tod markiert das Ende einer Ära in der französischen Politik.
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