7.1.2025
Rückführungen aus Deutschland 2024 Anstieg und Herausforderungen

Deutlich mehr Abschiebungen aus Deutschland im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurden deutlich mehr Menschen aus Deutschland abgeschoben als im Vorjahr. Die Zeit (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/asylpolitik-abschiebungen-zahl-anstieg) berichtet unter Berufung auf das Bundesinnenministerium von 18.384 Rückführungen in den ersten elf Monaten des Jahres. Das entspricht einem Anstieg von rund 21 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2023 lag die Zahl der Abschiebungen bei 16.430. Die „Bild“ hatte zuerst über diese Zahlen berichtet.

Georgien als häufigstes Zielland

Die meisten Abschiebungen führten 2024 nach Georgien. Über 1.600 Personen wurden dorthin abgeschoben. Georgien wurde Ende 2023 von Deutschland als sicherer Herkunftsstaat eingestuft. In sicheren Herkunftsstaaten wird im Allgemeinen weder Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Behandlung erwartet. Asylanträge von Personen aus diesen Ländern können einfacher abgelehnt werden, und eine Klage gegen die Ablehnung hat keine aufschiebende Wirkung. Die Betroffenen müssen das Ergebnis ihres Verfahrens im Ausland abwarten. Die dpa (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/asylpolitik-abschiebungen-zahl-anstieg) erinnert daran, dass Menschen aus Georgien seit März 2017 visumsfrei für Kurzaufenthalte nach Deutschland einreisen dürfen.

Türkei und weitere Herkunftsländer der Abgeschobenen

Die meisten Abgeschobenen stammten 2024 aus der Türkei (1.720 Personen). Gefolgt von Georgien (1.678 Abschiebungen), Syrien, Afghanistan, Nordmazedonien, Albanien, Serbien und dem Irak. Ein Teil der Abgeschobenen wurde nicht in ihre Herkunftsländer, sondern gemäß der Dublin-Regeln in andere für das Asylverfahren zuständige EU-Staaten gebracht. Dies betraf insbesondere Personen aus Syrien und Afghanistan. Von den 816 aus Deutschland abgeschobenen Irakern wurden laut Bundesinnenministerium 615 in den Irak zurückgeführt. Auch 1.361 afghanische Staatsbürger wurden 2024 abgeschoben, darunter Ende August 28 Straftäter.

Bundesregierung sieht Bestätigung ihrer Politik

Die Bundesregierung interpretiert die gestiegenen Abschiebungszahlen als Bestätigung ihres politischen Kurses. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte laut Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/deutschland-abschiebungen-2024-100.html), die Maßnahmen zur Eindämmung irregulärer Migration und zur Bekämpfung von Schleuserkriminalität zeigten Wirkung. Die Asylgesuche lagen 2024 rund 35 Prozent unter dem Niveau von 2023. Faeser hob zudem die Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan hervor, die Deutschland als einziges europäisches Land durchführe. Der Mediendienst Integration (https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/abschiebungen.html) weist darauf hin, dass nicht jeder abgelehnte Asylbewerber sofort ausreisepflichtig ist und viele Deutschland freiwillig verlassen.

Zahlreiche Rückführungen scheitern

Trotz des Anstiegs der Abschiebungen misslingen weiterhin viele Rückführungen. Die Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/abschiebungen-migration-asyl-100.html) berichtet, dass im ersten Quartal 2024 7.048 geplante Rückführungen scheiterten. Häufigste Gründe dafür waren, dass die Betroffenen untergetaucht waren oder Flüge ausgefallen sind. Medizinische Gründe spielten eine untergeordnete Rolle.

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