Banken kategorisieren ihre Kunden, um ihnen passgenaue Produkte und Services bieten zu können. Ein gängiges Modell, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 02.12.2024 berichtete, unterscheidet beispielsweise drei Vermögensstufen, beginnend mit "Affluent" und aufsteigend nach Vermögen. Diese Einteilung basiert nicht auf festen Grenzwerten, sondern berücksichtigt diverse Faktoren.
Durch die Kundensegmentierung können Banken ihre Ressourcen effizienter einsetzen und Kundenbeziehungen optimieren. Vermögendere Kunden profitieren oft von exklusiven Produkten, individueller Beratung und zusätzlichen Vorteilen, wie beispielsweise einem persönlichen Vermögensverwalter und maßgeschneiderten Anlagestrategien. Für Kunden mit geringerem Vermögen stehen standardisierte Produkte und digitale Services zur Verfügung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kundensegmentierung ist die Risikobewertung. Banken analysieren das Finanzverhalten ihrer Kunden, um Zahlungsausfallrisiken und potenzielle Verluste zu minimieren. Dadurch können sie die Kreditwürdigkeit bewerten und entsprechende Konditionen für Kredite und andere Finanzprodukte festlegen. Wie Simon-Kucher & Partners in einem Blogbeitrag vom 8. Juni 2021 erläutert, liefern datenbasierte Lösungen, wie "Flow of Funds"-Modelle, wertvolle Einblicke in das Transaktions-, Spar- und Ausgabeverhalten der Kunden. Diese Informationen helfen Banken, abwanderungswillige Kunden zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Kundenbindung zu ergreifen.
Kundenbedürfnisse verändern sich im Laufe der Zeit. Jüngere Generationen, wie die GenZ, bevorzugen digitale Kanäle und erwarten schnelle, unkomplizierte Lösungen. Ältere Kunden schätzen hingegen persönliche Beratung und individuelle Betreuung. Wie der Bank Blog am 4. Dezember 2023 berichtete, müssen Banken diese unterschiedlichen Bedürfnisse erkennen und ihre Angebote anpassen. Beispiele hierfür sind spezielle Produkte für junge Anleger oder hybride Beratungsmodelle, die digitale und persönliche Beratung kombinieren.
Die Digitalisierung gewinnt im Bankwesen zunehmend an Bedeutung. Kunden erwarten, Bankgeschäfte jederzeit und überall online erledigen zu können. Wie KPMG in einem Artikel vom 28. Januar 2021 betont, müssen Banken ihre Prozesse digitalisieren und die Kundenschnittstelle optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies beinhaltet die Implementierung von Customer-Relationship-Management-Systemen, die Integration von künstlicher Intelligenz und die Entwicklung benutzerfreundlicher Online-Banking-Anwendungen.
Vertrauen bildet die Grundlage jeder Kundenbeziehung. Banken müssen transparent und verantwortungsbewusst mit Kundendaten umgehen, um dieses Vertrauen zu erhalten und zu stärken. Wie im Bank Blog am 23. November 2017 erläutert, hat die Bankenkrise das Image der Branche negativ beeinflusst. Banken müssen aktiv daran arbeiten, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
Zusammenfassend ist die Kundensegmentierung im Bankwesen ein vielschichtiges Thema, das diverse Faktoren berücksichtigt. Banken müssen die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen, ihre Angebote anpassen und die Digitalisierung vorantreiben, um im Wettbewerb erfolgreich zu agieren.
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