19.10.2024
Berkshire Hathaway sprengt Gewinnbarrieren unter Warren Buffetts bescheidenem Blick
Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, das Flaggschiff des Starinvestors Warren Buffett, hat kürzlich ihren eigenen Gewinnrekord übertroffen und fast 100 Milliarden Dollar Gewinn erzielt – ein beachtlicher Meilenstein. Trotz dieses historischen Erfolges bleibt Warren Buffett bescheiden und spielt die Bedeutung der Zahl herunter, indem er sie als „schlimmer als nutzlos“ bezeichnet. Berkshire Hathaway, seit Jahrzehnten eine der weltweit am besten performenden Firmen, ist bekannt für ihre Diversifikation und große Investitionen in zahlreiche Branchen. Zu den Besitztümern der Holding zählen unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF und der Batteriehersteller Duracell. Ein signifikanter Treiber des operativen Gewinns, welcher im vergangenen Jahr auf 37,4 Milliarden Dollar anstieg, war das Versicherungsgeschäft. Das Versicherungsgeschäft profitierte dabei von den steigenden Zinsen und konnte trotz eines Gewinnrückgangs der Tochtergesellschaft BNSF, einer Güterbahngesellschaft, ein positives Ergebnis vorweisen. BNSF hatte im Berichtszeitraum mit einem Rückgang an Frachtaufträgen und einem Preiskampf mit Lkw-Spediteuren zu kämpfen. Das Nettoergebnis von Berkshire Hathaway, das stark durch den aktuellen Börsenwert des Aktiendepots beeinflusst wird, wich vom operativen Ergebnis ab. Unrealisierte Kursgewinne führten zu einem Überschuss von fast 36 Milliarden Dollar, im Vergleich zu einem Verlust von fast 44 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Warren Buffett selbst sieht die Anlagestrategie von Berkshire langfristig und orientiert sich dabei an seiner Schwester Roberta, die er als vernünftig und instinktiv beschreibt. Berkshire zielt darauf ab, Unternehmen mit guten, grundlegenden und dauerhaften Wirtschaftsdaten zu besitzen. Trotz der beeindruckenden Gewinnzahlen bleibt Buffett bei Investitionen vorsichtig. Die Holding verfügt über Rekord-Geldreserven von mehr als 160 Milliarden Dollar, sieht aber kaum spannende Investitionsobjekte. In den USA gibt es laut Buffett nur eine Handvoll Unternehmen, die wirklich etwas bewegen könnten, und diese seien bereits gut bekannt. Im Ausland sieht er keine passenden Kandidaten. Buffett würdigte auch seinen langjährigen Weggefährten Charlie Munger, der kurz vor seinem 100. Geburtstag verstarb. Munger wurde von Buffett als der wahre Architekt von Berkshire Hathaway und als eine Mischung aus älterem Bruder und liebevollem Vater beschrieben. Die aktuelle Entwicklung von Berkshire Hathaway wirft gleichzeitig Fragen auf: Was geschieht nach Buffett? Kann das nachfolgende Management den jahrzehntelangen Erfolg fortsetzen? Die Aktionäre von Berkshire können sich jedoch auf die weiterhin robuste Unternehmensstruktur und die starke Cash-Quote verlassen, die Buffett im Krisenfall für Akquisitionen nutzen kann. Die Erfolgsgeschichte von Berkshire Hathaway zeigt, dass langfristige Anlagen und eine diversifizierte Investmentstrategie sich auszahlen können. Während die Holding nach neuen Investitionsmöglichkeiten sucht, bleibt der 93-jährige Buffett eine Ikone unter den Investoren, dessen Geschäftsentscheidungen und Kommentare von der Finanzwelt genau beobachtet werden.
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