19.10.2024
Sonnenkraft effektiv nutzen: Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Photovoltaik oder Solarthermie: Strom und Wärme aus Sonnenenergie

Der Sommer zeigt sich derzeit von seiner besten Seite – für viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer ein Grund mehr, die nachhaltige Nutzung von Sonnenenergie in Erwägung zu ziehen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bietet im Rahmen ihrer Informationskampagne „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“ einen umfassenden und unabhängigen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der energetischen Sanierung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Sonnenenergie: Photovoltaik (PV) und Solarthermie. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen beiden Technologien, ihre Einsatzmöglichkeiten und die damit verbundenen Kosten und Förderungen.

Unabhängigkeit von der Energieversorgung

Immer mehr Menschen nutzen die Kraft der Sonne, um eigenen Strom oder Wärme zu erzeugen – sei es auf dem Dach, an der Fassade oder auf dem Balkon. Der Vorteil: Man wird unabhängiger von der Energieversorgung und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur politisch gewollten Energiewende. Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um, während Solarthermieanlagen die Sonnenenergie nutzen, um Wasser zu erhitzen oder Wärme zu erzeugen.

Die Unterschiede zwischen Photovoltaik und Solarthermie

Photovoltaikanlagen bestehen aus Solarzellen, die in Solarmodulen verbaut sind. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, bringen die Lichtteilchen, sogenannte Photonen, die Elektronen in den Zellen in Bewegung, wodurch Strom entsteht. Dieser Gleichstrom wird zu einem Wechselrichter geleitet, der ihn in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Solche Anlagen können auf Dächern, Fassaden, Carports und sogar auf Balkonen installiert werden. Besonders beliebt sind die sogenannten Plug-in-Photovoltaikanlagen, die eine einfache Nutzung von Solarenergie ermöglichen.

Solarthermieanlagen hingegen nutzen Röhren oder schwarze Leitungen, die mit einem Wasser-Frostschutz-Gemisch gefüllt sind. Das Sonnenlicht erwärmt dieses Gemisch, das dann durch einen Wärmetauscher in das Heizungssystem des Gebäudes gespeist wird. Die erzeugte Wärme kann sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwasserversorgung genutzt werden.

Was man vor der Installation von Photovoltaik oder Solarthermie beachten sollte

Bei der Installation einer Photovoltaikanlage ist es wichtig, dass das Dach möglichst wenig verschattet ist und idealerweise nach Süden ausgerichtet ist. Allerdings eignen sich auch Ost- oder Westdächer gut, insbesondere wenn der erzeugte Solarstrom größtenteils selbst genutzt werden soll. Solarthermieanlagen benötigen hingegen eine hohe Sonneneinstrahlung, weshalb eine Südausrichtung des Daches am sinnvollsten ist. Es gibt verschiedene Typen von Solarkollektoren für Solarthermie, darunter Flachkollektoren und effizientere Vakuumröhrenkollektoren, die aber teurer und aufwändiger zu montieren sind. Hybridkollektoren, die sowohl Wärme als auch Strom erzeugen, sind ebenfalls eine Option, jedoch kostenintensiver.

Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich besonders dann, wenn der erzeugte Strom größtenteils selbst genutzt wird, etwa für eine Wärmepumpe oder eine Ladestation für Elektroautos. Mithilfe eines zusätzlichen Stromspeichers kann der Strom auch bei Dunkelheit genutzt werden, wobei die Speicherung derzeit noch teuer ist. Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden, wofür eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gezahlt wird. Neue PV-Anlagen bis 25 Kilowatt-Peak (kWp) dürfen den gesamten erzeugten Solarstrom ins Netz einspeisen, was Photovoltaik zu einer attraktiven Option macht, insbesondere bei den aktuell hohen Stromkosten.

Auf die Ausrichtung des Daches kommt es an

Solarthermische Anlagen generieren ausschließlich Wärme, was sie besonders für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf sinnvoll macht. Bei einer Südausrichtung des Daches kann eine Solarthermieanlage effektiv arbeiten und sowohl die Heizung unterstützen als auch Warmwasser erzeugen. Photovoltaikanlagen funktionieren hingegen auch bei einer Ost-West-Ausrichtung gut. Beide Systeme können je nach Dachfläche auch kombiniert werden, um sowohl Strom als auch Wärme zu erzeugen. Die Wahl zwischen Photovoltaik und Solarthermie hängt letztlich von den örtlichen Bedingungen und persönlichen Vorlieben ab.

Medien & Infos

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bietet zahlreiche Informationen und Fördermöglichkeiten rund um die Themen Photovoltaik und Solarthermie. Im Rahmen der Initiative „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“ werden verschiedene Veranstaltungen und Workshops angeboten, um Interessierten einen umfassenden Überblick zu geben und sie bei der Umsetzung ihrer energetischen Sanierungsprojekte zu unterstützen.

Ein besonders interessantes Event ist die Veranstaltungsserie „Mehr Photovoltaik auf die Dächer“. Hier werden verschiedene Aspekte der Solarenergie von Fachleuten diskutiert und praktische Tipps zur Optimierung der Selbstversorgung und Einspeisung ins Netz gegeben. Eine Podiumsdiskussion mit Experten bietet zudem die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen und sich mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auszutauschen.

Für die Teilnahme an den Veranstaltungen und weitere Informationen können Interessierte sich auf der Webseite der DBU anmelden. Hier finden sich auch zahlreiche Materialien und Downloads, die bei der Planung und Umsetzung von Photovoltaik- und Solarthermieprojekten hilfreich sind.

Die Nutzung von Sonnenenergie bietet nicht nur eine nachhaltige Möglichkeit zur Energiegewinnung, sondern auch die Chance, langfristig Energiekosten zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ob Photovoltaik oder Solarthermie – beide Technologien haben ihre Vorteile und können je nach Bedarf und Voraussetzungen optimal eingesetzt werden.

Kontakt:

Initiative "Zukunft Zuhause - Nachhaltig sanieren"
c/o DBU Zentrum für Umweltkommunikation
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
E-Mail: zukunft-zuhause@dbu.de

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) steht Interessierten mit Rat und Tat zur Seite und bietet eine Vielzahl von Informations- und Unterstützungsangeboten, um die Nutzung von Sonnenenergie zu fördern und zu erleichtern.

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