9.12.2024
Berliner Ausbildungsbilanz Betriebspanel 2023

Berliner Ausbildungsplatzmangel gefährdet Senatsvorgaben

Der Berliner Arbeitsmarkt kämpft mit einem Mangel an Ausbildungsplätzen, der die Ausbildungsziele des Senats in Gefahr bringt. Laut einem Bericht der Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/09/umfrage-zu-wenige-betriebe-in-berlin-bilden-aus) vom 9. Dezember 2024 sind nur knapp 40 Prozent der Berliner Unternehmen ausbildungsberechtigt. Diese Daten stammen aus dem Betriebspanel 2023, einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit durchgeführt wurde.

Zwar bildet fast die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe auch tatsächlich aus, doch der Gesamtanteil aller ausbildenden Berliner Unternehmen liegt unter 20 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt beträgt laut Zeit hingegen knapp 30 Prozent. Als ein Grund für diese Differenz wird die Berliner Unternehmensstruktur genannt. Das Betriebspanel zeigt, dass fast drei Viertel der Berliner Unternehmen Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten sind. Von diesen besitzt nicht einmal ein Drittel die Berechtigung zur Ausbildung, wie auch der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-arbeitsmarkt-umfrage-zu-wenige-betriebe-in-berlin-bilden-aus-12844532.html) berichtet.

Im Rahmen des „Bündnisses für Ausbildung“ hat sich der Senat zum Ziel gesetzt, bis Ende 2025 2.000 zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Ausgehend von 32.535 Auszubildenden zum 31. Dezember 2023 soll die Zahl auf 34.535 steigen. Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) unterstrich laut Zeit und anderen Medien die Wichtigkeit des kommenden Jahres für das Erreichen dieses Ziels. Anfang 2026 wird sich zeigen, ob die Vorgabe erfüllt wurde.

Die IHK Berlin sieht laut nd (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183828.arbeit-ausbildungsnot-in-berlin-die-betriebe-sind-nur-halbvoll.html) ein Problem bei der Vermittlung zwischen Bewerber*innen und Unternehmen. Ein Teil der jungen Menschen finde keinen Zugang zum Ausbildungssystem. Die IHK spricht sich für mehr Praxisorientierung in den Schulen und eine Stärkung der Ausbildung im Vergleich zum Studium aus. Eine Ausbildungsplatzumlage für nicht ausbildende Betriebe lehnt die IHK ab.

Das Betriebspanel 2023 bietet laut Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-betriebspanel-2023-anteil-ukrainischer-arbeitskraefte-in-berlin-ist-zuletzt-leicht-angestiegen-100.html) weitere Erkenntnisse zum Berliner Arbeitsmarkt. So ist der Anteil ukrainischer Arbeitskräfte leicht angestiegen. Berlin bleibt jedoch im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bei der Ausbildungsberechtigung und der Tarifbindung zurück. Positiv ist, dass in Berlin überdurchschnittlich viele Menschen in hochqualifizierten Berufen tätig sind.

Quellen:

- Zeit Online: Umfrage: Zu wenige Betriebe in Berlin bilden aus - Tagesspiegel: Berliner Arbeitsmarkt: Umfrage: Zu wenige Betriebe in Berlin bilden aus - Stern: Berliner Arbeitsmarkt: Umfrage: Zu wenige Betriebe in Berlin bilden aus - nd aktuell: Ausbildungsnot in Berlin: Die Betriebe sind nur halbvoll - Tagesschau: Betriebspanel 2023: Anteil ukrainischer Arbeitskräfte in Berlin ist zuletzt leicht angestiegen - IHK Berlin: Arbeitsmarkt aktuell: Wie Unternehmen mit Vielfalt umgehen - Berliner Zeitung: Umfrageergebnis: Berliner Unternehmen zahlen schlechter und bilden weniger aus
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