19.10.2024
Berliner Kulturszene protestiert gegen drohende Einsparungen

Die Berliner Kulturszene plant einen Aktionstag, um gegen drohende Einsparungen im Kulturetat zu protestieren. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wollen am Mittwoch verschiedene Einrichtungen wie Theater, Museen und Bibliotheken unter dem Motto "#BerlinIstKultur" ihren Unmut äußern. Geplant sind unter anderem die Unterbrechung von Vorstellungen, das Absperren von Ausstellungsflächen und das Singen von Protestsongs mit dem Publikum.

Konkret plant das Renaissance-Theater Berlin, eine Vorstellung von Ex-Kultursenator Klaus Lederer am Haus zu unterbrechen. Bibliotheken wollen an rund 80 Standorten in der Stadt leere Regale vor die Türen stellen, so eine Sprecherin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).

Hintergrund der Protestaktionen sind die Sparpläne der schwarz-roten Koalition. Nach Angaben der Zeit vom 14. Oktober 2024 ist das Volumen des Berliner Landeshaushalts seit den Corona-Jahren stark auf mittlerweile etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr gestiegen. Die Koalition plant, dieses Volumen schrittweise zu reduzieren. Nach ersten Einsparungen im laufenden Jahr ist für 2025 von drei Milliarden und für 2026 von fünf Milliarden Euro die Rede. Wie genau die Einsparungen aussehen sollen, wollen CDU und SPD in den kommenden Wochen klären. Fest steht jedoch, dass möglichst viele Bereiche einen Sparbeitrag leisten sollen – auch die Kulturverwaltung von Senator Joe Chialo (CDU).

Die Kulturszene befürchtet durch die geplanten Einsparungen massive Einschränkungen. In offenen Briefen an den Berliner Senat und den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) warnten Theater, Opern, Konzerthäuser und Kulturstiftungen des Landes vor den Folgen der Kürzungen. Zu den Unterzeichnern der Briefe gehören Prominente wie Daniel Barenboim, Frank Castorf und Lars Eidinger. Sie befürchten Einschränkungen im Spielbetrieb bis hin zu Insolvenz und Schließung sowie den Verlust von Arbeitsplätzen.

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