Der Mobilfunkempfang im Zug, insbesondere im Regionalverkehr, soll sich deutlich verbessern. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, setzt das Unternehmen erstmals frequenzdurchlässige Scheiben im Regelbetrieb von Regionalzügen in Berlin und Brandenburg ein (Zeit Online, 8. November 2024). Diese Scheiben sollen Mobilfunksignale besser ins Zuginnere lassen und so den Empfang verbessern.
Insgesamt 21 Züge auf den Linien RE7 (Dessau-Senftenberg), RB20 (Oranienburg-Potsdam) und RB23 (Golm-Flughafen BER) werden mit den neuen Scheiben ausgestattet. Laut Carsten Moll, Bahn-Leiter für den Nahverkehr in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sind diese Linien stark von Pendlern und Studierenden frequentiert, für die ein guter Mobilfunkempfang besonders wichtig ist (Süddeutsche Zeitung, 8. November 2024). Beauftragt wurden die neuen Scheiben vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und dem Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA).
Um vor UV-Strahlung zu schützen, sind Zugfenster in der Regel mit einer dünnen Metallschicht beschichtet. Diese Schicht behindert jedoch auch den Durchgang von Mobilfunksignalen. Die Lösung der Bahn: Mittels Laser wird ein feines Muster in die Metallschicht gebrannt, wodurch diese für die Funkwellen durchlässiger wird (Stern, 8. November 2024).
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn werden solche Scheiben bereits länger eingesetzt und sind im ICE 3 Neo standardmäßig verbaut (Deutsche Bahn). Im Regionalverkehr war bisher lediglich ein Demonstrationszug in Berlin und Brandenburg mit dieser Technologie unterwegs.
Die Deutsche Bahn testet verschiedene Methoden, um die Scheiben mobilfunkdurchlässig zu machen, darunter auch das nachträgliche Lasern am fertigen Zug. Dies erfordert spezielle Technik, um den Laser präzise auszurichten (Deutsche Bahn).
Ob sich der Mobilfunkempfang im Zug durch die neuen Scheiben tatsächlich verbessert, hängt letztendlich auch von der vorhandenen Netzinfrastruktur entlang der Bahnstrecken ab (Zeit Online, 8. November 2024). Die Deutsche Bahn arbeitet mit Partnern wie der Deutschen Telekom und Vodafone zusammen, um das Mobilfunknetz entlang der Strecken auszubauen und die Datenraten zu erhöhen (Tagesschau, 3. Oktober 2024). Trotz Fortschritten gibt es weiterhin Herausforderungen, beispielsweise in Tunneln oder Naturschutzgebieten.
Die neuen Fenster sind ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Handyempfangs in Regionalzügen. In Kombination mit dem Ausbau des Mobilfunknetzes entlang der Strecken soll so ein nahezu unterbrechungsfreies Telefonieren und Surfen im Zug ermöglicht werden (Deutsche Bahn, 3. Oktober 2024).