Rund zwei Jahre nach Ausschreitungen am Rande eines Bundesligaspiels im Berliner Olympiastadion ist ein Fußballfan zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, muss der Mann außerdem 5200 Euro an einen Polizisten zahlen, der bei dem Einsatz am 23. Oktober 2022 schwer verletzt wurde. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den Fan des FC Schalke 04 der gefährlichen Körperverletzung, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und des Landfriedensbruchs schuldig.

Der 28-jährige Altenpfleger hatte vor Gericht gestanden, sich an den Ausschreitungen beteiligt zu haben und Reue gezeigt. Er bestritt jedoch, den schwer verletzten Polizisten, der als Nebenkläger im Prozess auftrat, getreten zu haben. Seinen Angaben zufolge habe er einen anderen Beamten geschubst. Dies konnte ihm im Laufe des Verfahrens nicht widerlegt werden.

Nach dem Spiel zwischen Hertha BSC und Schalke war es zunächst zu einer Schlägerei zwischen Schalke-Fans gekommen. Als Polizisten einschritten, wurden sie laut Anklage von den Fußballfans angegriffen, geschlagen und getreten. Ein Beamter, bei dem es sich um den heutigen Nebenkläger handelt, stürzte und erlitt schwere Kopfverletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machten. Weitere Polizisten trugen leichte Verletzungen davon.

Der heute 38 Jahre alte Polizist leidet laut eigener Aussage bis heute unter den Folgen der Verletzung. Demnach ist er nicht mehr in der Lage, für die Bereitschaftspolizei im Einsatz zu sein und ist seit dem Vorfall im Innendienst tätig.

Quelle: dpa Berlin/Brandenburg

https://www.zeit.de/news/2024-10/22/polizist-verletzt-bewaehrungsstrafe-fuer-schalke-fan