19.10.2024
Bischof Bätzing ruft zur Offenheit und Solidarität in der Gesellschaft auf

Katholische Kirche: Bischof warnt bei Wallfahrt vor Abschottung, Hass und Hetze

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Bistums Magdeburg fand eine Wallfahrt zum Kloster Huysburg statt, bei der Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, eine eindringliche Predigt hielt. In seiner Ansprache thematisierte er die gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren verstärkt haben, und warnte vor den Gefahren von Hass, Hetze und Ausgrenzung.

Bätzing bemerkte, dass viele Menschen in der gegenwärtigen Zeit dazu neigen, ihr Herz zu verschließen und auf die komplexen Krisen mit einfachen Lösungsansätzen zu reagieren. Diese Reaktionen äußern sich häufig in einer Haltung der Abschottung gegenüber Fremden und Andersdenkenden. Er betonte, dass die Kirchen in dieser schwierigen Zeit eine wichtige Rolle spielen, indem sie Menschen begleiten, Halt bieten und karitative Unterstützung leisten.

Die Wallfahrt, die im Kloster Huysburg stattfand, wurde von zahlreichen Gläubigen besucht, die sich nicht nur spirituellen Themen, sondern auch den gesellschaftlichen Herausforderungen widmeten. Bätzing forderte die Anwesenden auf, sich aktiv für die Werte des respektvollen Miteinanders einzusetzen und gegen die Kultur der Ressentiments und der Lüge einzutreten. Er ermutigte die Christen, aus ihrem Glauben heraus den Dialog zu suchen, in dem die Gesellschaft Orientierung benötigt.

Ein zentraler Punkt in Bätzings Predigt war die unantastbare Würde eines jeden Menschen, die vom ersten Augenblick seines Lebens bis zu seinem natürlichen Ende gewahrt werden muss. Er sprach sich für Solidarität, Gerechtigkeit, Anstand und Respekt aus und hob hervor, dass die Kirchen weiterhin gefragt sind, um Menschen in Not zu unterstützen.

Der Bischof stellte fest, dass die katholische Kirche in Sachsen-Anhalt mit nur etwa drei Prozent der Bevölkerung eine kleine, aber aktive Gemeinschaft darstellt. Dies vergleicht er mit dem Salzgehalt des Meerwassers, der zwar gering ist, aber dennoch eine große Wirkung entfalten kann. Er appellierte an die Gläubigen, an die positiven Werte wie Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit zu glauben und diese aktiv zu leben.

Die Wallfahrt stand unter dem Motto „Den Himmel offenhalten“, was symbolisch für die Offenheit und die Bereitschaft steht, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Bätzing wies darauf hin, dass der christliche Glaube nicht mehr einfach aufoktroyiert werden kann, sondern dass es darum geht, ihn als Angebot zu präsentieren, das auf Verständnis und Dialog basiert.

Insgesamt war die Wallfahrt ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in einer Zeit, in der viele Menschen mit Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert sind. Bätzing schloss seine Predigt mit dem Wunsch, dass die Kirche als Ort der Begegnung und des Dialogs weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt.

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum des Bistums Magdeburg sind nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre, sondern auch ein Aufruf, die Herausforderungen der Zukunft mit Zuversicht und Engagement anzugehen.

Die Predigt von Bischof Bätzing und die Wallfahrt insgesamt wurden von den Anwesenden als Ermutigung empfunden, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und die Werte des Glaubens in den Alltag zu integrieren. Die Kirche bleibt somit ein wichtiger Akteur im sozialen und kulturellen Leben der Region.

Diese Botschaft wird in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin von Bedeutung sein, insbesondere im Hinblick auf bevorstehende politische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen.

Die katholische Kirche und ihre Vertreter stehen vor der Herausforderung, sich in einem sich wandelnden gesellschaftlichen Umfeld zu positionieren und gleichzeitig den Glauben und die Werte zu bewahren, die sie vertreten.

Die Wallfahrt und die Predigt von Bischof Bätzing sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Kirche versucht, eine positive Rolle in der Gesellschaft zu spielen und sich für eine offene und respektvolle Gemeinschaft einzusetzen.

In Zeiten, in denen Ausgrenzung und Hass immer präsenter werden, ist es entscheidend, dass solche Stimmen Gehör finden und dass die Menschen ermutigt werden, sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen.

Die Herausforderungen sind groß, doch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bleibt bestehen, wenn sich die Menschen gemeinsam für die Werte des Glaubens und der Menschlichkeit einsetzen.

Quellen: dpa, Zeit.de

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