15.11.2024
Bombenräumung in Osnabrück: Großevakuierung betrifft Krankenhaus und Bahnhof

Am Sonntag: Tausende von Bombenräumung in Osnabrück betroffen

In Osnabrück steht am Sonntag eine der größten Evakuierungsaktionen der Stadtgeschichte bevor. Wie die Zeit und die NDR berichten, müssen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen aufgrund von mehreren vermuteten Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg verlassen. Das Evakuierungsgebiet umfasst einen Radius von einem Kilometer rund um den ehemaligen Güterbahnhof, wo ein neues Stadtviertel entstehen soll. Betroffen sind die Stadtteile Fledder, Schinkel und Teile der Innenstadt. Die Evakuierung beginnt um 7:00 Uhr morgens, die Dauer der Maßnahmen ist ungewiss und kann sich bis in die Nachtstunden hinziehen, so ein Stadtsprecher.

Besonders herausfordernd gestaltet sich die Evakuierung zweier Krankenhäuser, des Marienhospitals und des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück, sowie dreier Altenpflegeeinrichtungen, die sich ebenfalls im Sperrgebiet befinden. Das Marienhospital plant, die Patientenzahl bis Sonntag deutlich zu reduzieren. Patienten, die aus medizinischen Gründen nicht verlegt werden können, werden laut einer Sprecherin sicher untergebracht. Auch Geburten sind im Marienhospital am Sonntag möglich, sofern die Schwangere vor Beginn der Evakuierung aufgenommen wurde. Das Christliche Kinderhospital Osnabrück, als einzige Einrichtung dieser Art in der Umgebung, kann nicht vollständig geräumt werden. Für die nicht transportfähigen Patienten werden mit Wasser gefüllte Container aufgestellt, um die Druckwelle im Falle einer Explosion abzumildern. Der NDR berichtet, dass umliegende Krankenhäuser in Stadt und Landkreis Osnabrück, sowie im benachbarten Nordrhein-Westfalen, auf eine erhöhte Patientenanzahl vorbereitet sind. Im Notfall soll das Kinderhospital für Rettungsdienste weiterhin erreichbar sein.

Auch der Hauptbahnhof und rund 300 Gewerbeadressen, darunter das Osnabrücker Volkswagen-Werk, liegen im Sperrgebiet. Der Hauptbahnhof wird für die Dauer der Entschärfungsmaßnahmen gesperrt sein, die Bahn plant Umleitungen und Schienenersatzverkehr. Wie Neue Westfälische berichtet, ist auch die Bahnlinie "Haller Willem" betroffen, hier wird zwischen Osnabrück und Wellendorf ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Die Stadt Osnabrück setzt ab 6:00 Uhr Busse ein, die die Bewohner zum Evakuierungszentrum in einer Gesamtschule im Stadtteil Schinkel bringen. Die Stadt appelliert an die Bürger, ihre Wohnungen rechtzeitig zu verlassen und das Licht auszuschalten, um Verzögerungen durch notwendige Kontrollen zu vermeiden. Wer sich nach 7:00 Uhr noch im Evakuierungsgebiet aufhält, muss mit einem Bußgeld von mindestens 300 Euro, maximal 5.000 Euro rechnen. Die Polizei wird das Gebiet gegebenenfalls räumen.

Die NOZ berichtet, dass die Bauarbeiten am neuen Lok-Viertel trotz der Bombenentschärfung weiterlaufen. Auch das Osnabrücker Hospiz, das am Rand des Evakuierungsgebiets liegt, ist von der Räumung betroffen. Da nicht alle Gäste transportfähig sind, wurden besondere Vorkehrungen getroffen, wie die NOZ berichtet.

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