22.11.2024
Bosch baut weltweit Tausende Stellen ab

Bosch baut weitere Stellen im der Autosparte ab

Der Automobilzulieferer Bosch baut erneut Stellen in seiner Autosparte ab. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) am 22.11.2024 berichtete, sollen in den kommenden Jahren international 5500 Stellen gestrichen werden, davon 3800 in Deutschland. Dies kommt zusätzlich zu den bereits im Frühjahr angekündigten 7000 Stellenstreichungen. Die F.A.Z. berichtet, dass der Stellenabbau vor allem die Software-Entwicklung für Mobilitätslösungen und das automatisierte Fahren betrifft. Als Grund wird die nachlassende Nachfrage nach intelligenten Fahrerassistenzsystemen genannt. Viele Hersteller stellen ihre Projekte in diesem Bereich zurück oder geben sie ganz auf.

Bosch-Manager Stephan Hölzl wird in der F.A.Z. mit den Worten zitiert: „Wir müssen unsere Strukturen an das veränderte Marktumfeld anpassen und die Kosten nachhaltig senken, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und uns zukunftsfähig aufzustellen.“ Bis Ende 2027 sollen in diesem Bereich rund 3500 Stellen wegfallen, etwa die Hälfte davon in Deutschland.

Auch das Werk in Hildesheim, das Komponenten für elektrische Antriebe herstellt, ist betroffen. Dort sollen bis Ende 2032 750 Stellen abgebaut werden, 600 davon bis Ende 2026. Werkleiter Dietrich Haas betont laut F.A.Z., dass die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden sollen. Die Abrufzahlen der Automobilhersteller lägen deutlich unter den Erwartungen, was zu Personalüberhängen führe.

Wie die dpa am 22.11.2024 meldete, bestätigte eine Bosch-Sprecherin den Stellenabbau im Bereich Fahrzeugsoftware. Demnach besteht dort ein Anpassungsbedarf von 3500 Stellen bis Ende 2027, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Zusätzlich stünden an den Standorten Hildesheim und Schwäbisch Gmünd in den kommenden Jahren gut 2000 Stellen zur Disposition.

Nicht nur die stockende Entwicklung der Elektromobilität macht Bosch zu schaffen, auch die allgemein schwache Nachfrage nach Autos belastet den Konzern. Daher sollen auch Produktionskapazitäten in der Lenkungssparte am Standort Schwäbisch Gmünd verringert werden. Laut F.A.Z. plant Bosch dort zwischen 2027 und 2030 die Streichung von rund 1300 Stellen.

Der SWR berichtete am 23.01.2024 von weiteren 500 Stellenstreichungen bei Bosch, die auch Standorte in Baden-Württemberg betreffen. Hier geht es um den Geschäftsbereich Mobility Electronics. Bosch betonte, dass der Stellenabbau sozialverträglich erfolgen soll und betriebsbedingte Kündigungen in diesem Bereich bis Ende 2027 ausgeschlossen seien.

CHIP berichtete am 26.07.2024 über den Abbau von 480 Stellen in der Sparte Bosch Power Tools. Betroffen sind vor allem Bereiche in Leinfelden. Auch hier soll der Abbau sozialverträglich gestaltet werden.

Das Handelsblatt berichtete am 19.01.2024 über den Abbau von rund 1200 Stellen im Softwarebereich bei Bosch, 950 davon in Deutschland. Als Grund wurde die langsamere Entwicklung des vollautomatisierten Fahrens genannt.

Bosch befindet sich in Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Die im Sommer 2023 geschlossene Zukunftsvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen an deutschen Mobility-Standorten bis Ende 2027 (in Teilen bis Ende 2029) ausschließt, soll laut F.A.Z. weiterhin gelten.

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