Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), drängt auf eine zügige Klärung der Kanzlerkandidatur innerhalb seiner Partei. Wie die Zeit berichtet, betonte Müller die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung, obwohl er selbst keine Präferenz für einen der potenziellen Kandidaten äußerte. Er räumte ein, dass die derzeitige Debatte in der Partei „nachvollziehbar“ sei, insbesondere angesichts der „viel Unterstützung und Rückhalt“, die Olaf Scholz innerhalb der SPD genieße. Gleichzeitig unterstrich Müller die Popularität und die gute Arbeit von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Die SPD stehe vor einem „Luxusproblem“, so Müller gegenüber dem Tagesspiegel, da sie mehr als einen geeigneten Kandidaten habe. Dennoch müssten die Gremien nun schnell für Klarheit sorgen.
Müller, der von 2014 bis 2021 Regierender Bürgermeister von Berlin war und seitdem als Bundestagsabgeordneter für die SPD tätig ist, enthielt sich einer persönlichen Empfehlung. Diese neutrale Haltung unterstreicht die Komplexität der Situation für die Partei. Wie n-tv berichtet, hatte SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil bereits eine zügige Entscheidung in der K-Frage angekündigt, ohne jedoch einen konkreten Zeitpunkt zu nennen. Die SPD plant, ihren Kandidaten am 30. November auf einer sogenannten Wahlsiegkonferenz offiziell zu präsentieren und damit den Wahlkampf einzuläuten. Die Zeit erwähnt ebenfalls Klingbeils Ankündigung einer zügigen Entscheidung.
Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur wird parteiintern kontrovers geführt. Wie t-online berichtet, fordern einige SPD-Abgeordnete eine sofortige Entscheidung für Scholz, während der Juso-Chef Philipp Türmer Zweifel an einer „Selbstkrönung“ des Kanzlers äußerte und auf einen Parteitagsbeschluss pochte. Auch die Frankfurter Rundschau zitiert Türmer mit der Aussage, es sei kein Naturgesetz, dass der Kanzler auch Spitzenkandidat werde. Die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Partei verdeutlichen den Balanceakt, den die SPD bei der Kandidatenfindung leisten muss.
Die Welt berichtet von der Kritik der FDP an den Grünen in Bezug auf Wirtschaftspolitik, was die politische Dynamik im Vorfeld der Bundestagswahl zusätzlich verschärft. Währenddessen meldet boerse.de, dass mehrere SPD-Politiker, darunter Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sich für eine schnelle Entscheidung und eine Kandidatur von Scholz ausgesprochen haben. Der frühere SPD-Vorsitzende Kurt Beck kritisierte die öffentliche Debatte über die K-Frage scharf und forderte mehr Zurückhaltung, wie ebenfalls bei boerse.de zu lesen ist.
Die kommende Wahlsiegkonferenz der SPD wird zeigen, wie die Partei die K-Frage letztendlich beantwortet. Die Zeit drängt, und die Entscheidung wird maßgeblich den weiteren Verlauf des Wahlkampfes beeinflussen.