24.12.2024
Brandenburger Wirtschaft 2024 Anhaltender Anstieg der Insolvenzen

Brandenburgs Wirtschaft unter Druck: Steigende Insolvenzzahlen

Die wirtschaftliche Situation in Brandenburg ist angespannt. Wie die "Zeit" am 24. Dezember 2024 berichtete, verzeichneten die Amtsgerichte des Landes in den ersten acht Monaten 2024 einen deutlichen Anstieg der Insolvenzanträge von Unternehmen. Mit 258 Anträgen lag die Zahl rund 14 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von diesen Anträgen wurden 209 Verfahren tatsächlich eröffnet, was einem Anstieg von 17 Prozent entspricht. Das Wirtschaftsministerium in Potsdam, das diese Zahlen auf Anfrage der CDU-Landtagsfraktion veröffentlichte, konnte zum damaligen Zeitpunkt keine Angaben zu den betroffenen Arbeitsplätzen machen.

Bereits im ersten Halbjahr 2024 deutete sich die problematische Entwicklung an. 1192 Arbeitnehmer waren zu diesem Zeitpunkt von Insolvenzanträgen betroffen – eine Zunahme von 73 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Im gesamten Jahr 2023 gingen 346 Insolvenzanträge bei den Brandenburger Amtsgerichten ein, was im Vergleich zu 2022 einen Rückgang von drei Prozent bedeutete. Besonders stark betroffen war 2023 das Baugewerbe mit 65 Anträgen, gefolgt vom Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 58 Anträgen. "Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" stellten mit 46 Anträgen die drittgrößte Gruppe dar. Insgesamt waren laut Angaben des Wirtschaftsministeriums 1354 Beschäftigte von den Insolvenzen im Jahr 2023 betroffen.

Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete am 14. November 2024 von einem sprunghaften Anstieg der Firmenpleiten im ersten Halbjahr 2024. Die Zahl der Insolvenzen stieg in diesem Zeitraum um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 199 Unternehmen waren betroffen, während die damit verbundenen Forderungen der Gläubiger um 13 Prozent auf 109 Millionen Euro sanken. Von den 199 beantragten Insolvenzverfahren konnten 160 eröffnet werden. In 39 Fällen kam es mangels Masse zur Abweisung.

Auch der Tagesspiegel berichtete am 23. Dezember 2024 über die steigenden Insolvenzzahlen in Brandenburg und die damit einhergehenden Folgen der Wirtschaftskrise für die Unternehmen. Zwischen September 2023 und August 2024 wurden 378 Insolvenzverfahren registriert. Frank Bommert, Landtagsabgeordneter der CDU, forderte daraufhin ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Ein vergleichbares Szenario zeigt sich auch in Berlin. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am 14. November 2024 mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 2024 in Berlin 1039 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt, was einem Anstieg von 28,4 Prozent entspricht. Die voraussichtlichen Forderungen stiegen dabei um 1770 Prozent auf fast 14 Milliarden Euro. Die meisten Insolvenzen wurden im Bereich "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" verzeichnet, gefolgt vom Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen.

Der Bayerische Rundfunk berichtete am 16. Dezember 2024 über einen deutschlandweiten Anstieg der Firmeninsolvenzen auf den höchsten Stand seit 2015. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform prognostizierte für 2024 rund 22.400 Firmeninsolvenzen. Besonders betroffen waren das Dienstleistungsgewerbe, der Handel und die Baubranche. Als Gründe wurden die anhaltenden Krisen der vergangenen Jahre, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen angeführt.

Die Tagesschau berichtete am 14. Juni 2024 über einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2024 um 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt meldeten 5209 Firmen Insolvenz an. Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gab es im Bereich Verkehr und Lagerei, gefolgt vom Baugewerbe und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.

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