Die Entscheidung des Bundestags über die geplante deutsche Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel verzögert sich voraussichtlich bis nach der Bundestagswahl. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, bestätigte der zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete im Verkehrsausschuss, Christian Schreider, diese Verzögerung. Ursprünglich sollte die Entscheidung bereits im Frühjahr fallen. Auch das bayerische Verkehrsministerium rechnet laut dpa erst in der kommenden Legislaturperiode mit einer Entscheidung. Schreider wird mit den Worten zitiert: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der Bundestag mit dem Trassenvorschlag der DB erst in der nächsten Legislaturperiode befassen wird."
Der 55 Kilometer lange Brennerbasistunnel zwischen Österreich und Italien soll 2032 in Betrieb gehen. Die Deutsche Bahn betont die Notwendigkeit des Ausbaus der Zulaufstrecke durch das bayerische Inntal, um die volle Kapazität des Tunnels ausschöpfen zu können. Die Zeit berichtet, dass die Planungen in Deutschland im Vergleich zu Österreich und Italien deutlich hinterherhinken. Während die Nachbarländer ihre Planungen für die Zulaufstrecken bereits abgeschlossen haben, fehlt in Deutschland weiterhin eine verbindliche Planung für die etwa 50 Kilometer lange Trasse. Bereits 2004 wurde der Bau des Tunnels beschlossen, und 2012 vereinbarten Deutschland und Österreich die gemeinsame Planung der nördlichen Zulaufstrecke.
Die CSU, anfänglich ein starker Befürworter des Projekts, bremste die Planungen in den vergangenen Jahren aufgrund des Widerstands von Bürgerinitiativen im Inntal. Laut dpa gab es in der Amtszeit der vier CSU-Bundesverkehrsminister von 2009 bis 2021 nur minimale Fortschritte. Auch der Stern berichtet über die Verzögerungen und hebt die politischen Hürden hervor, die solche Infrastrukturprojekte in Deutschland erschweren. Das Tageblatt verweist ebenfalls auf die jahrelange Verzögerung der deutschen Planungen und die damit einhergehenden Probleme für das gesamte europäische Bahnprojekt. Die Wirtschaftswoche beleuchtet in diesem Kontext die generellen Schwierigkeiten und langwierigen Prozesse bei der Realisierung großer Infrastrukturvorhaben in Deutschland.
Die Volksstimme berichtet zwar nicht direkt über das Brennerbasistunnel-Projekt, thematisiert aber andere Infrastrukturprojekte in Sachsen-Anhalt und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Lokalzeitung verdeutlicht, dass ähnliche Probleme bei der Umsetzung von Bauvorhaben auch auf regionaler Ebene auftreten. Die Aachener Zeitung war zum Zeitpunkt der Anfrage nicht erreichbar, daher konnten keine Informationen aus dieser Quelle eingeholt werden.
Die Verzögerung der deutschen Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel wirft Fragen zur Effizienz der Planungsprozesse in Deutschland auf. Während die Nachbarländer bereits deutlich fortgeschrittener sind, läuft Deutschland Gefahr, bei einem wichtigen europäischen Infrastrukturprojekt den Anschluss zu verpassen.
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