Der Bürokratieabbau steht für viele deutsche Familienunternehmen im Vordergrund, sogar noch vor dem Klimaschutz. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, zeigt eine Umfrage des Ifo-Instituts für die Stiftung Familienunternehmen, dass knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen den Bürokratieabbau als wichtigste Aufgabe der künftigen Bundesregierung ansehen. Klimaschutz hingegen wurde nur von vier Prozent als prioritär genannt. Laut FAZ wächst in der Wirtschaft die Besorgnis, ob der erhoffte Politikwechsel nach der Wahl tatsächlich eintreten wird.
Die Stiftung Familienunternehmen betont, dass die Unternehmen oft schon weiter beim Klimaschutz seien, als die Politik denke. Wie familienunternehmen.de berichtet, zeigt der "Jahresmonitor" der Stiftung, dass viele Maßnahmen, insbesondere in der Energieerzeugung und Abfallwirtschaft, bereits umgesetzt wurden. Die Motivation hierfür komme oft von den Gesellschaftern selbst oder den Kundenwünschen. Gleichzeitig sehen die Unternehmen aber auch Risiken für ihre Wettbewerbsfähigkeit durch politische Vorgaben, wie den Green Deal der Europäischen Union. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, wird mit den Worten zitiert: „Wer will, dass sie ihr Kapital in neue klimafreundliche Technologien investieren, sollte sie ermutigen, nicht strangulieren.“
Auch der Verband "Die Familienunternehmer" sieht die Bürokratie als Wachstumsbremse. Wie die FAZ in einem weiteren Artikel zum Bürokratieabbau ausführt, kritisiert Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann die „alles erstickende Bürokratie“, die Unternehmen dazu zwinge, Investitionen in Deutschland und Arbeitsplätze neu zu kalkulieren.
Die FDP setzt sich ebenfalls für einen Bürokratieabbau ein. Auf ihrer Website fordert die Partei unter anderem ein dreijähriges Moratorium für neue Bürokratie, ein bürokratiefreies Jahr für Betriebe und eine Bürokratiebremse im Grundgesetz. Sie kritisieren die EU-Kommission als Hauptquelle der Bürokratie und fordern die Abschaffung bürokratischer EU-Rechtsakte, wie die EU-Taxonomie oder die EU-Lieferkettenrichtlinie.
Die Stiftung Familienunternehmen und Politik fordert in ihrem „Pakt für Deutschland“, der auf familienunternehmen-politik.de veröffentlicht ist, eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Details zu den konkreten Forderungen werden auf der Webseite erläutert.
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