19.10.2024
Gemeinsam gegen Drogenkartelle: Nancy Faesers Südamerika-Mission zur Stärkung internationaler Kooperation
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat auf ihrer Südamerika-Reise den Schulterschluss mit den Staaten des Subkontinents im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel gesucht. Ihr Vorstoß zielt darauf ab, die transnationalen Strukturen des Drogenhandels effektiver zu bekämpfen und die daraus resultierende Gewalt einzudämmen, die auch Europa zunehmend betrifft. Die Drogenkartelle in Südamerika haben einen festen Griff auf den Kontinent und erweitern ihre Aktivitäten kontinuierlich, was zu einer direkten Bedrohung für demokratische Strukturen führt. Die Kartelle sind inzwischen so mächtig geworden, dass sie vielerorts Justiz, Sicherheitsbehörden und Parlamente unterwandert haben. Versuche, diese Entwicklungen militärisch zu unterbinden, scheiterten in der Vergangenheit. Doch nicht nur Südamerika ist betroffen: Die Gewalt der Drogenkartelle macht auch vor Europa nicht halt. Ermittler in den Niederlanden und Belgien haben sogar Folterkammern entdeckt, und Journalisten sowie Staatsanwälte wurden bedroht oder ermordet. Deutschland selbst wird zunehmend zum Ziel für Drogentransporte, wobei allein im letzten Jahr 35 Tonnen Kokain sichergestellt wurden. Besonders der Hamburger Hafen gilt als Einfallstor für den internationalen Drogenhandel. Faeser betont die Notwendigkeit, die logistischen und finanziellen Strukturen der Drogennetzwerke zu zerschlagen. Dies erfordert internationale Kooperationen und einen maximalen Ermittlungsdruck. Auch die Prävention spielt eine wichtige Rolle: Unternehmen müssen über die Anwerbungsversuche der Kartelle aufgeklärt und Mitarbeiter widerstandsfähig gegen Korruption gemacht werden. Faire Löhne sind ebenso entscheidend, um die Attraktivität des Geldes aus Drogengeschäften zu senken. Die Bundesinnenministerin hat in Brasilien, Peru, Ecuador und Kolumbien Gespräche geführt, um die Zusammenarbeit zu stärken und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Früherkennung von Firmen oder Scheinfirmen, die in den Drogenhandel involviert sind. Faeser plant, in den kommenden Monaten eine internationale Konferenz in Hamburg zu veranstalten, um konkrete Schritte zu beraten, die den Schutz der Häfen verbessern. Der Besuch der Bundesinnenministerin in Südamerika unterstreicht die Dringlichkeit des Themas und die Notwendigkeit einer globalen Antwort auf die Herausforderungen des internationalen Drogenhandels. Die Koordination mit Südamerika ist dabei ein entscheidender Schritt, um den Netzwerken des Verbrechens entgegenzuwirken und sowohl die Sicherheit Südamerikas als auch Europas zu stärken.
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