Jonathan Burkardt, der 24-jährige Angreifer des 1. FSV Mainz 05, erlebt derzeit einen Höhenflug. Mit fünf Toren in sechs Spielen ist er der Top-Torjäger der Rheinhessen und hat maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Saisonstart. Seine Leistungen blieben auch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht verborgen, der ihn für die anstehenden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande nachnominierte. Doch warum dauerte es so lange, bis der U21-Europameister von 2021 den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffte?
Ein Grund dafür ist sicherlich die hartnäckige Knieverletzung, die Burkardt fast die gesamte Saison 2022/23 außer Gefecht setzte. Zwischen November 2022 und November 2023 musste er immer wieder pausieren und konnte nicht sein volles Potenzial abrufen. Doch Burkardt biss sich zurück und präsentierte sich nach seiner Rückkehr stärker denn je. „Diese Nominierung hat sich Jonny mit seinen konstant starken Leistungen absolut verdient. Er ist im Winter nach seiner bitteren, langen Verletzungspause stärker denn je auf den Platz zurückgekommen“, lobte ihn auch der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel.
Doch nicht nur körperlich, sondern auch mental scheint Burkardt gereift zu sein. „Die Verletzung hat mir vor allem im mentalen Bereich gutgetan. Ich glaube, ich bin noch besser im Widerstände überwinden, als ich es vorher war“, sagte er selbst. Mit Hilfe von Familie, Freunden, einer Mentaltrainerin und dem gesamten Team von Mainz 05 meisterte er diese schwere Zeit und geht nun selbstbewusster denn je voran.
Trotz seiner starken Leistungen in der Bundesliga fehlte Burkardt bisher in den Planungen von Bundestrainer Nagelsmann. Möglicherweise lag dies auch an der Spielweise des Mainzer Angreifers. Burkardt ist kein klassischer Mittelstürmer, der auf den letzten Pass lauert, sondern agiert lieber mitspielend und sucht den Abschluss auch mal aus der zweiten Reihe. Dieses Profil deckten im DFB-Team bisher Spieler wie Kai Havertz oder Serge Gnabry ab.
Doch die Verletzung von Havertz eröffnet Burkardt nun die Chance, sich auf internationalem Parkett zu beweisen. Und der Mainzer Stürmer ist bereit, diese Chance zu nutzen. „Für jeden Spieler ist es Traum und Ziel, angerufen zu werden und dabei sein zu dürfen“, sagte er noch am Samstagabend nach dem 3:0-Sieg gegen den FC St. Pauli, bei dem er zwei Tore erzielte. Nun hat er die Chance, Bundestrainer Nagelsmann von seinen Qualitäten zu überzeugen und sich einen Platz im deutschen Angriff zu erkämpfen.
Ob Burkardt die hohen Erwartungen erfüllen kann, wird sich zeigen. Doch eines ist sicher: Der Mainzer Angreifer hat das Zeug dazu, auch in der Nationalmannschaft für Furore zu sorgen.
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